Kirche: Anhaltend gute wirtschaftliche Lage macht sich bei Steuereinnahmen bemerkbar

Neben der Stellungnahme zur Flüchtlingssituation (wir berichteten) verabschiedete die evangelische Bezirkssynode den Haushaltsplan für das kommende Jahr mit großer Mehrheit.

Von Annette Selter-Gehring

Calw/Althengstet. Die anhaltend gute wirtschaftliche Lage und geringe Arbeitslosigkeit machen sich auch bei den Finanzen im Kirchenbezirk Calw bemerkbar. Mit rund 3,4 Millionen Euro, die der Bezirk aus Kirchensteuern zugewiesen bekommt und nach einem Verteilschlüssel an die 35 selbstständigen Gemeinden mit rund 31 800 Mitgliedern weiterleitet, konnte eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren erzielt werden.

Geld fließt zurück

Für Aufgaben, die der Bezirk wahrnimmt, wie Jugendwerk, Diakonie, Erwachsenenbildung und Kindergärten, fließen rund 809 000 Euro über die Umlage zurück.

Weitsicht bewiesen die Synodalen mit dem Hinweis, dass auch angesichts dieser positiven Entwicklung die mittel- und langfristige Finanzierbarkeit der Bezirksdienste gewährleistet sein müsse. Dazu gehöre auch, dass die Gemeinden Bezirksdienste immer wieder kritisch hinterfragen, sagte Dekan Erich Hartmann und betonte, dass der Kirchenbezirksausschuss regelmäßig alle Arbeitsbereiche auf den Prüfstand stelle. Rund 75 Prozent der Ausgaben aus dem Bezirkshaushalt entfallen auf Personalkosten. Darüber hinaus wird der demografische Wandel sich in Form abnehmender Mitgliederzahlen und damit sinkender Kirchensteuerzuweisungen bemerkbar machen. "Wir werden in Zukunft noch stärker nach Kooperationen suchen müssen. Nicht jede Gemeinde muss und kann alles vorhalten", so Hartmann.

Nicht einfach

Nicht einfach seien die beiden zurückliegenden Jahre durch zahlreiche Vakaturen gewesen. Eine Neuauflage des Pfarrplans werde in den nächsten Jahren weitere Einschnitte mit sich bringen, prognostizierte Hartmann, der an die Adresse der Landeskirchenleitung anmerkte, dass die besonderen Herausforderungen im ländlichen Raum nicht genügend berücksichtigt würden.

Auf der Suche nach neuen Ansätzen und zukunftsfähigen Strukturen wird im Kirchenbezirksausschuss darüber diskutiert, welche Rolle der Kirchenbezirk künftig einnehmen kann und soll. So könne der Bezirk über die Arbeit im Verwaltungs-, Personal- und Finanzbereich hinaus auch als Ideenschmiede oder Ideengeber für die Gemeinden fungieren, so Hartmann.