Betrüger verlangen Kreditkartendaten. Foto: Spata Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbrechen: Polizei warnt vor angeblichem Microsoft-Support

Karlsruhe/Kreis Calw. Das Polizeipräsidium Karlsruhe warnt vor Phishing-Attacken über das Telefon. Danach geben sich Betrüger als angebliche Microsoft-Support-Mitarbeiter aus und "warnen" ihre Opfer vor einem angeblichen Virenbefall des eigenen Rechners. Gegen eine Geldzahlung von meist 80 bis 200 Euro werden dann etwa eine Reparatur und eine lebenslange Garantie versprochen.

Seit Anfang 2013 rufen deutschlandweit unbekannte Betrüger, die sich als Mitarbeiter des Microsoft Supports ausgeben, wahllos Haushalte an und verlangen, dass auf dem Computer des Angerufenen dringend eine Sicherheitssoftware installiert werden müsse. Seit Januar 2014 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe weit über 150 Vorgänge zur Anzeige gebracht. Die Geschädigten berichten jeweils vom Anruf eines vermeintlichen Microsoft-Technikers, der eine Wartung des Windows-PC via Fernzugriff verspricht. Der englischsprachige Anrufer behauptet, einen schweren Virenbefall des Computers des Angerufenen, abgelaufene Lizenzen oder fehlende Sicherheitsprogramme festgestellt zu haben.

Die Täter fordern den Angerufenen auf, eine Fernwartungs-Software zu installieren, damit der falsche Techniker einen Fernwartungszugang zum PC erlangen und diesen dann angeblich reparieren kann. Antivirenprogramme reagieren nicht auf diese Art von legaler Software. Für die Bezahlung der Dienstleistung werden im gleichen Gespräch meist auch die Kreditkartendaten verlangt oder die Zahlung mittels internationaler Finanzdienstleister gefordert.

Wenn der Angerufene die Software wie gefordert installiert und dem Betrüger den Zugang gewährt, kann dieser den Computer fernsteuern, also auch Dateien austauschen, weitere Programme aus der Ferne installieren und so Spionagesoftware oder andere Schadcodes einschleusen.

Auch für 2017 wurden bereits über 40 Ermittlungsverfahren wegen des sogenannten Microsoft-Support-Scams im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe eingeleitet. In Einzelfällen erbeuteten die Täter mehrere Tausend Euro. Die Polizei weist darauf hin, dass es Anrufe von Mitarbeitern der Firma Microsoft in der Form nicht gibt. Grundsätzlich sollten zudem sensible Daten nicht am Telefon an Unbekannte herausgegeben werden.