Um die Zukunft des Calwer Krankenhauses geht es in der Informationsveranstaltung am Montag, 9. Februar, ab 19 Uhr in der Stammheimer Gemeindehalle Archivbild: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Eggert ruft Gemeinderat zu Teilnahme an Infoveranstaltung auf / Ursprünglich war von mehr Betten die Rede

Von Alfred Verstl

Calw. Da ist sich Oberbürgermeister Ralf Eggert ganz sicher. Von 105 Betten für ein neues Calwer Krankenhaus sei beim Schönbronner Bürgerforum nie die Rede gewesen. Auch Landrat Helmut Riegger habe damals, als man sich auf das Konzept 3plus geeinigt habe, von bis zu 150 Betten unter Beibehaltung der Neurologie in der Hesse-Stadt gesprochen, sagte der OB am Donnerstagabend im Gemeinderat. Derzeit verfügt die Klinik über knapp 200 Betten.

Das sei nur eine der vielen offenen Fragen im Vorfeld der Informationsveranstaltung am Montag, 9. Februar, ab 19 Uhr in der Gemeindehalle Stammheim. Eggert freute sich, dass sich Riegger nun für diesen Veranstaltungsort und diesen Termin entschieden hat. Zugleich rief der OB die Mitglieder des Gremiums dazu auf, ihm am Montag in einer Woche den Rücken zu stärken und sich selbst mit Fragen und Beiträgen an der Diskussion zu beteiligen.

Knackpunkt sei die Überprüfung der Plausibilität von 3plus. Deshalb ist vorgesehen, das GÖK-Gutachten nochmals von Experten unter die Lupe nehmen zu lassen. Insgesamt ist "alles so herrlich schwammig" beim Thema Krankenhaus, so Eggert.

In bisheriger Formnicht zu halten

Zugleich machte der OB deutlich, dass die Klinik in ihrer bisherigen Form nicht zu halten sein wird. Da pflichtete ihm Christiane Hiller-Schmid (Gemeinsam für Calw) bei. Auch in Boom-Jahren seien die Zahlen der Klinik relativ schlecht gewesen, was an den strukturellen Problemen des Hauses liege.

Dem Aufruf von Bernhard Stopper (Neue Liste Calw), in der Sitzung am Donnerstagabend ein deutliches Votum des Gemeinderats für das Krankenhaus abzugeben, wollten sich seine Ratskollegen nicht anschließen. "Wir brauchen keine Mehrheit im Gemeinderat, sondern eine Mehrheit im Kreistag", sagte Dieter Kömpf, Fraktionssprecher der Freien Wähler. Martin Blaich (CDU) stimmte ihm zu. Zudem gebe es Teile des Landkreises, wo sich die Bürger wegen der geografischen Lage in andere Krankenhäuser gehen. So liege den Kreisräten aus Gemeinden im Norden des Kreises das Schicksal der Calwer Klinik nicht gerade am Herzen. Um die Calwer Interessen effektiv zu vertreten, so die Mehrheit im Gremium, sei es ratsam, mit Bedacht vorzugehen.