Mitglieder des Vereins "Partnerschaft Gesunde Welt" verstauten am Samstag viele medizinische Hilfsgüter für Afrika in einen Transportcontainer. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfstransport: "Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest" sammelt fleißig weiter für Afrika

Von Bettina Bausch

Vor fünf Jahren wurde der Verein gegründet. Inzwischen ist "Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest" zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte geworden.

Calw. Die Mitglieder hatten am Samstag einen großen Arbeitseinsatz. Auf dem Calwer Bauknechtgelände verpackten sie jede Menge medi- zinischer Hilfsgüter und verstauten sie in einen Container. Die gelernte Krankenschwester Sabine Pühl hat die wertvollen medizinischen Artikel im Laufe eines Jahres gesammelt. Bei ihrer Arbeit erfährt sie große Unterstützung durch den Calwer Gewerbeverein. Aussortierte Krankenhausgeräte wie Inkubatoren für Säuglinge, Sonografiegeräte, eine komplette Röntgeneinrichtung, OP-Lampen, Krankenhausbetten, Computer oder Rollstühle – all dies wird jetzt auf die Reise nach Afrika gehen.

Pühl kennt Not vor Ort

Pühl, die selbst schon in einem Krankenhaus in Uganda mitgearbeitet hat, kennt die dortige Notlage. "Ich wollte helfen und habe hier meine Passion gefunden", meint sie lächelnd.

Joachim Brenners Tochter betreibt in Uganda eine Behinderteneinrichtung. Auch für sie werden heute Waren verpackt. "Wenn man das hier unterstützt, kann man Leben verändern", sagt der pensionierte Pädagoge überzeugt. Die verpackten Gerätschaften werden zum Container auf einen Lastwagen gebracht und transportgerecht verstaut. Bei besonders schweren Paketen hilft der Gabelstapler. Die Vereinsmitglieder arbeiten stundenlang, bis alles ordnungsgemäß aus der Lagerhalle geholt und verstaut ist.

Die in Afrika dringend benötigten Hilfsmittel werden nun mit dem Lastwagen nach Hamburg gebracht und dort nach Mombasa in Kenia verschifft. Dort kommen sie erst in zwei Monaten an. Anschließend werden die Hilfsgüter mit Lastwagen zu vier Krankenhäusern ins benachbarte Uganda gebracht.

Bereits fünfte Sendung

Dies ist bereits die fünfte Sendung. Auch in den vergangenen Jahren wurden mehrere Container mit gut erhaltenen, hochwertigen medizinischen Geräten bei hiesigen regionalen Krankenhäusern und Arztpraxen für diese Aktion gesammelt. Neben Uganda unterstützt der Verein auch kleinere Projekte in Nigeria, im Sudan und in Mauretanien. "Wir haben keine Verwaltungskosten, weil wir alles ehrenamtlich erledigen", unterstreicht Vereinsvorsitzender Wolfgang Fischer. Er freut sich darüber, dass der Verein ständig gewachsen ist und derzeit mehr als 300 Mitglieder hat. Es sind vor allem Mitarbeiter der sechs Verbundkrankenhäuser Calw, Nagold, Böblingen, Sindelfingen, Leonberg und Herrenberg, die nicht wollten, dass ihre Geräte zu Schrott wer- den, wenn sie einer neuen leistungsfähigeren Generation weichen mussten. Deshalb gründeten sie den Verein. In den vergangenen Jahren hat der Verein medizinische Hilfsgüter im Wert von rund 250 000 Euro gesammelt und nach Afrika geschickt.