Reisegruppe vor dem Straßburger Münster. Foto: Schlang Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildungsfahrt: Straßburg dient als Ausgangspunkt / Klaus-Peter Hartmann übernimmt mehrere Funktionen

Ziel der diesjährigen Studienreise des Vereins "Freunde Kloster Hirsau" war wieder einmal das Elsass und die deutsche Seite des Oberrheintals.

Calw-Hirsau. Hier gibt es zahlreiche Kirchen und ehemalige Klöster, die mit Hirsau in Verbindung standen oder ideelle und geistige Bezüge zum Hirsauer Reformkloster aufweisen. Die Leitung dieser 47. Fahrt auf Kloster Hirsaus Spuren lag in den bewährten Händen des Vereinsvorsitzenden Klaus-Peter Hartmann, der dieses traditionsreiche Reiseformat auch vor 30 Jahre ins Leben gerufen hat. Dieses Mal oblag ihm nicht nur seine traditionelle Rolle des Organisators, beziehungsweise Reiseleiters sowie des Experten für Theologie, Geografie und Geologie, sondern er übernahm auch den bisher von Volker Himmelein ausgefüllten Part des Kunsthistorikers.

Eindrucksvolle Reste bleiben erhalten

Die erste Station war das ehemalige Hirsauer Priorat Alspach bei Kaysersberg im Oberelsass, wo sich auf dem Gelände einer Papierfabrik eindrucksvolle Reste der 1149 geweihten romanischen Klosterkirche erhalten haben. Ein weiterer Ort mit elementarer Bedeutung für Hirsau ist Eguisheim. Von dort, genauer aus einer der drei dort früher gelegenen Burgen, stammt Bruno von Egisheim-Dagsburg, der als späterer Papst Leo IX. im Jahr 1049 seinem Neffen, dem Calwer Grafen Adalbert, den Auftrag erteilte, das damals ziemlich heruntergekommene Aureliuskloster in Hirsau wieder aufbauen zu lassen. Weitere Haltepunkte des ersten Reisetages waren die Reste des Stifts in Marbach, die Stiftskirche in Lautenbach sowie die ehemalige Benediktinerabtei Murbach. An all diesen Orten beeindruckten die Reisegruppe nicht nur bauliche Parallelen mit und stilistische Anklänge an Hirsau, sondern man erfuhr auch von Gemeinsamkeiten als Ausgangspunkt beziehungsweise Sitz von klösterlichen Reformbewegungen.

Von Straßburg aus, das für die Dauer der Reise als Standort diente, ging es am zweiten Tag in fünf südlich der Elsässer Metropole gelegene Orte, in denen erneut wichtige romanische Bauten besichtigt wurden. Hartmann wies die Kulturfreunde dabei auf zahlreiche historische, architektonische, ikonografische und genealogische Beziehungen zu Hirsau und seinen Tochtergründungen hin.

Bemerkenswerte Kirchenbauten

Der Vormittag des dritten und letzten Tages galt ganz dem wichtigsten und imposantesten Gebäude Straßburgs, seinem Münster. Vor dessen eindrucksvoller Westfassade erfuhr die Gruppe zunächst etwas über die historischen und architektonisch-epochalen Zusammenhänge und Grundlagen, bevor Reisebegleiter Hartmann ihr äußerst sachkundig verschiedene der unzähligen Skulpturengruppen an Gewänden, Portalen, Pfeilern und Tympana theologisch und kunsthistorisch erschloss. Mit der Innenbesichtigung der Kathedrale ging der französische, beziehungsweise elsässische Teil der Studienreise zu Ende.

Auf der rechtsrheinischen Seite warteten aber noch drei bemerkenswerte Kirchenbauten der Hirsauer Reform auf die Reiseteilnehmer. Dies war zunächst Schuttern nördlich von Lahr, von wo aus es nach Gengenbach im Kinzigtal und zum Abschluss dieser eindrucksvollen 47. Hirsauer Spurensuche nach Schwarzach bei Bühl ging. Kurz vor 20 Uhr gelangte man dann wieder am Quell- und Aufbruchsort an.