Die Sanierungsarbeiten an den Stützmauern an der B 463 laufen seit einem halben Jahr. Foto: LRA Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Bis Dezember laufen Sanierungsarbeiten an der Bundesstraße 463

Kreis Calw. Beim Stichwort Verkehrsnetz geht man in aller Regel von Straßen aus, die in das klassifizierte Netz von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen eingeteilt sind. Weniger Beachtung finden in diesem Zusammenhang meist die Bauwerke an Straßen wie Tunnel, Brücken, Stützmauern sowie auch Bauwerke von Entwässerungseinrichtungen, welche letztlich nur im Zusammenspiel mit den Straßen ein funktionierendes Verkehrssystem ausmachen.

Für den Landkreis Calw ist die Größenordnung leicht zu merken – gibt es doch über das klassifizierte Straßennetz von rund 650 Kilometer hinaus auch etwa 650 Bauwerke, die der Landkreis Calw unterhalten muss.

Im Zuge von Befahrungen mit Messfahrzeugen überprüfen die Mitarbeiter des Landkreises den Zustand der Straßen hinsichtlich der verschiedenen Zustandsklassen und legen damit die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen fest.

Die Bauwerke hingegen unterliegen einer regelmäßigen Bauwerksprüfung und werden dabei in Zustandsnoten eingestuft, welche die Funktionsfähigkeit und den Schadensumfang widerspiegeln. Auf deren Grundlage werden wiederum Notwendigkeit und Umfang von Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Letztlich gilt es für Straßen und Bauwerke gleichermaßen, die Verkehrs-sicherheit zu garantieren und gleichzeitig auch das Anlagevermögen zu erhalten.

Landkreis investiert rund 380 000 Euro

Vor diesem Hintergrund sind auch die derzeitigen Stützmauersanierungen (Bauzeit Mitte Mai bis Dezember) an der Bundesstraße 463 im Nagoldtal zwischen Wildberg und der Station Teinach zu sehen. Diese sind eine Fortsetzung der bereits im vergangenen Jahr sanierten Stützmauern zwischen Nagold und Wildberg.

Bei den Stützmauersanierungen werden die meist mit Sandstein vorgeblendeten Mauern gereinigt, schadhafte Steine in der Vorblendung ausgetauscht, die Verfugung erneuert, schadhafte Abdecksteine ersetzt und Betonschäden behoben. Damit wird das Eindringen von Feuchtigkeit in die Bauwerke unterbunden, was mit einer der maßgebenden Indikatoren für Bauwerksschäden ist. Im Einzelnen handelt es sich in diesem Jahr um vier Stützmauern, welche saniert oder instandgesetzt werden.

Die einzelnen Bauwerke haben eine Einzellänge von 200 bis 500 Metern und eine Höhe zwischen einem bis vier Meter. Bei 1225 Meter Gesamtlänge bedeutet dies rund 3600 Quadratmeter Mauerfläche, welche entsprechend bearbeitet wurde.

Im Rahmen der Sanierung wurden über 700 Meter Sandsteinabdeckplatten wieder neu verlegt sowie teilweise auch ausgewechselt. Um die Standhaftigkeit der Mauern sicherzustellen, verabeiteten die Bauarbeiter 150 Kubikmeter frost- und tausalzbeständigen Beton. Bei einer Bauzeit von rund sechs Monaten investierte der Landkreis Calw rund 380 000 Euro.

Mit diesen Maßnahmen werden die teilweise über 30 Jahre alten Bauwerke für die nächsten Jahrzehnte wieder auf Vordermann gebracht, um dem Anspruch von sicheren Straßen im Landkreis Calw gerecht zu werden.