Hochbetrieb an den Geräten herrschte in der Sporthalle, wo der turnerische Teil der Mehrkämpfe beim Gaukinderturnfest in Calw ausgetragen wurde. Fotos: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

TurnenGaukinderturnfest in Calw führt die Generationen zueinander

Von Albert M. Kraushaar

Gaukinderturnfest im Turngau Nordschwarzwald, oder die personifizierte Verwaltung eines Ameisenhaufens. Wer gestern als unbedarfter Betrachter der Veranstaltung im Baumann-Stadion in Calw Halt machte, den überkam schon nach wenigen Minuten unwillkürlich der Respekt von dieser logistischen Meisterleistung.

Über 330 Kinder aus 14 Vereinen von Dobel und Straubenhardt auf der einen, Altensteig, Nagold und Haiterbach auf der anderen Seite des Landkreises hatten für die Wettkämpfe des Nachwuchses in Calw gemeldet. Dazu kamen an den Austragungsorten unzählige Wettkampfrichter, Trainer und Betreuer und nicht zuletzt eine große Schar von Eltern.

"Heute soll nicht um jeden Zentimeter gestritten werden, es nicht nur um den Wettkampf, es geht insgesamt um ein großes Fest der Bewegung und um ein gemeinsames Sporterlebnis", stellte eine Kampfrichterin zum 61. Gaukinderturnfest fest.

Eröffnet wurde dieses von Pfarrer Hummel, selbst als Läufer, Tischtennisspieler und Sportabzeichen-Absolvent bestens auch in Sportkreisen bekannt.

Der Calwer Geistliche erinnerte an Gottes Gabe und welch ein komplizierter Vorgang hinter jeder Art menschlicher Bewegung steht, bevor der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins TSV Calw, Hugo Bott, die über 30 aufgereihten Riegen auf ihren Weg schickte.

Während 34 davon sich gleich auf die Stationen verteilten, begann die Riege Nummer 16, bestehend aus Jugendlichen von den Vereinen Altburg und Stammheim, mit einer Pause.

Die Wettkämpfe mit insgesamt 42 Entscheidungen stellten sich im Baumann-Stadion mit den traditionellen Leichtathletik Disziplinen Laufen – Werfen – Weitsprung vor, und setzten sich in der Berufschulhalle mit Übungen wie Bodenturnen, Reck oder Schwebebalken fort. Zwischen den beiden Schauplätzen fanden regelrechte "Völkerwanderungen" statt. Alles musste angeleitet, erfasst, bewertet und protokolliert werden. Ein Riesenaufwand der nur durch viel guten Willen, sowie eine hohe Zahl erfahrenen ehrenamtlichen Mitarbeitern möglich ist.

Besonders erfreulich,: in dieser Gruppe waren sehr viele Jugendliche und Heranwachsende zu finden. Ein klares Signal, dass in Zusammenarbeit zwischen ihnen sowie den Eltern der Kinder solch ein Gaukinderturnfest trotz großer Tradition auch noch eine Zukunft hat.

"Für mich ist dies auch ein Stück Erinnerung, denn vor 50 Jahren hatte ich bei einem Gaukinderturnfest mehrere persönliche Bestleistungen erzielt" schloss sich auch für die eingangs zitierte Kampfrichterin ein persönlicher Kreis (über die Ergebnisse werden wir noch berichten).