Lucas Arnold, Hannah Neufang, Loreen Arnold, Susanne Stoffels und Bärbel Esche (von links) freuen sich, als den selbst her- gestellten Flöten die ersten Töne entlockt werden Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Makernight: Am Ende dürfen die Teilnehmer auf ihre Ergebnisse stolz sein / Pizza vom Geschäftsführer

Calw. Wer bisher der Meinung war, dass Mädchen sich nicht für Technik interessieren, wurde am Freitagabend eines Besseren belehrt. Denn zur beliebten Makernight des Jugendforschungszentrums Calw waren auch einige Mädchen gekommen.

Verwandte mitgebracht

"Ich habe meine beiden Verwandten Loreen und Lucas aus Braunschweig mitgebracht, die gerade bei uns zu Besuch sind", erzählt die 13-jährige Hannah Neufang aus Alzenberg. Die Drei sind auch schnell aufmerksam bei der Sache, als die Angebote vorgestellt werden. Von dem fünfteiligen Programm der Makernight interessiert die Mädchen zunächst am meisten die Herstellung einer Tin Whistle (Blockflöte) in C-Stimmung.

Elektroingenieurin Susanne Stoffels betreut die Forscherinnen und erklärt die Vorgehensweise anhand einer bebilderten Bauanleitung. Der erste Schritt ist einfach. Von einem normalen Installationsrohr werden ein Stück von 29,2 Zentimeter Länge abgesägt.

Dann muss sehr genau gemessen und präzise gearbeitet werden. Denn um die richtigen Töne erzeugen zu können, müssen die Grifflöcher in der entstehenden Flöte in millimetergenauen Abständen gebohrt werden.

Kein Problem für die Mädchen. Eine Bohrschablone hilft, die genauen Abstände einzuhalten. So entstehen durch genaues Arbeiten Grifflöcher von sechs Millimetern Durchmesser. Mit Schleifpapier werden anschließend den Bohrungskanten die Schärfe genommen. Die dazu- gehörigen Mundstücke werden dann mit Hilfe eines  3 D- Druckers hergestellt.

Groß ist die Freude, als sie passen. Stolz entlocken die Flötenbauer ihren Instrumenten die erste Töne. Besonderen Spaß macht den Teenies auch das Basteln von Schmuck aus Teilen von Fahrradschläuchen und glänzenden Perlen.

Wahrer Hit

Ganz anders geht es in den anderen Räumen bei den Jungen zur Sache. Elektroingenieur Ralf Stoffels führte die Burschen ein in die Programmierung von Microcontrollern. Der weitere Gang der Arbeit am PC führt dann in die Welt der Sensoren. Freude herrscht bei den Jugendlichen, als es gelingt, Lichter zum Blinken und Motoren zum Drehen zu bringen. Ein selbstgefertigter Schlüsselanhänger wird als Nächstes in Angriff genommen. "Wir zeigen hier, wie man 3 D-Modelle am Computer modelliert und drucken das vor Ort aus Kunststoff geformt aus", so die betreuenden Fachleute um Anleiter Andreas Seidel.

Ein wahrer Hit für die Jugendlichen ist das Musizieren mit einem Computer. Die Töne werden nach Ideen von Valentin Hess mit Sonic Pi und anderen Werkzeugen so er- zeugt, dass am Ende eine regelrechte Livemusic erklingt.

Nach diesen Anstrengungen haben sich die Akteure eine gute Stärkung verdient. Geschäftsführer Horst Ammann lädt die Jugendlichen dann zum Abschluss noch zum Pizzaessen ein. "Ich fand es cool, die Entwicklung der Flöte entstehen zu sehen", freut sich Hannah, als sie sich mit ihrem Besuch aus dem Norden auf den Heimweg macht.