Asylbewerber sollen intergriert werden. Foto: Verstl/Archiv

Stadtteilbeirat sieht sich als Netzwerk. Egnolff meint: Flüchtlinge wollen arbeiten.

Calw-Wimberg - "Das ist schon ein heftiges Thema", sagt Stephan Egnolff. Die Unterbringung von 112 Asylbewerbern sorge für eine Polarisierung auf dem Wimberg, so der Vorsitzende des Stadtteilbeirats.

Die Ängste und Sorgen der Anwohner kann Egnolff schon verstehen. So halte auch er die Nachbarschaft zum Berufsschulzentrum für problematisch. Insgesamt aber meint der Stadtteilbeiratsvorsitzende, dass sich die Lebensqualität auf dem Wimberg durch die Asylbewerber-Unterkunft nicht verschlechtern wird.

Die Bauarbeiten laufen nach Plan. Im Mai oder Juni, so André Dieringer, beim Kreis zuständig für die Immobilienverwaltung, sei mit der Fertigstellung zu rechnen.

Nach Egnolffs Auffassung müsse alles getan werden, um die Menschen so schnell wie möglich zu integrieren. Beispielsweise in den Vereinen oder bei den Festen, die auf dem Wimberg gefeiert werden. Durch solche Kontakte ließen sich Ängste abbauen.

Zahl der Neugeborenen ist hoch

Es habe sich ja auch schon eine ganze Menge getan. Es gebe den Arbeitskreis Asyl, wo sich Pfarrer Walter Hummel stark engagiere. Es gibt einen Runden Tisch mit den Anwohnern. Und auch der Stadtteilbeirat sieht sich als eine Art Netzwerk.

Integrativ zu wirken ist für Egnolff, der im Herbst 2014 zum zweiten Mal zum Vorsitzenden des Stadtteilbeirats Wimberg gewählt worden ist, nichts Neues. Darauf wirke das Gremium schon immer hin, beispielsweise als es darum ging, die alt eingesessenen Einwohner mit den neu Zugezogenen in der Ökosiedlung zusammenzubringen. Dazu trage das Adventssingen im Haus auf dem Wimberg genauso bei wie das alle zwei Jahre stattfindende Sommerfest. Zur Integration tragen zudem Schulen und Kindergärten und deren Fördervereine bei.

Erfreulich sei, dass durch die Ökosiedlung viele junge Familien auf den Wimberg gekommen sind. Die Zahl Neugeborener sei besonders hoch. Egnolff beobachtet eher einen Trend weg von der Stadt. Viele Hausbesitzer der Ökosiedlung arbeiten im Ballungszentrum Stuttgart.

Bei der räumlichen und baulichen Ausstattung der Schulen und Kindergärten sieht Egnolff Nachholbedarf. Das gelte auch für das Stadion. Begehungen mit Stadtteilbeiräten und Gemeinderäten finden regelmäßig statt. So seien die "Stolperfallen" bei den Kirchen teilweise schon beseitigt. Die Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Ralf Eggert und der Stadtverwaltung sei problemlos. Mit dem Stadtteilbeirat des benachbarten Alzenberg strebt Egnolff eine engere Zusammenarbeit an. Unter Beibehalt beider Gremien werde dies auch von der Verwaltung angestrebt.