Richard Armbruster wurde beim Bezirkstag in Dachtel einstimmig als Bezirkschef bestätigt. Der Bondorfer hat am Freitagabend seine sechste Amtsperiode angetreten. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballBezirkschef geht in letzte Amtsperiode / Bis in drei Jahren sollen Jüngere Verantwortung übernehmen

Von Uwe Priestersbach

Der Fußballbezirk Böblingen/Calw mit seinen 103 Vereinen und 29 743 Mitgliedern feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen – allerdings ohne Jubiläumsfeier und großes Brimborium.

Business as usual herrschte jetzt auf jeden Fall beim Bezirkstag im Bürgerhaus Dachtel, der vom FSV Deufringen ausgerichtet wurde.

Dass die Vereine mit ihrem Bezirkschef ganz offensichtlich zufrieden sind, wurde bei den Wahlen deutlich: Mit einstimmigem Votum wurde Richard Armbruster aus Bondorf für eine sechste Wahlperiode als Bezirksvorsitzender gekürt. Bereits seit 15 Jahren steht er nun an der Spitze des Fußballbezirks.

Wie Armbruster am Rande des Bezirkstages deutlich machte, soll in der neuen Wahlperiode die Frage seiner Nachfolge geklärt werden. "In drei Jahren bin ich 70 Jahre alt, dann sollte Schluss sein", erklärte der Vorsitzende nach seiner Wiederwahl. Und so ist für Armbruster klar: "Wir müssen Jüngere finden, die bereit sind, Verantwortung im Bezirk zu übernehmen".

Ebenfalls wiedergewählt wurden Reinhold Lange (Beihingen) als Vorsitzender des Sportgerichts sowie Bezirksspielleiter Helmut Dolderer (Wildberg). Bestätigt wurde von den Vertretern aus den Vereinen die Wahl des neuen Bezirksjugendleiters Roland Ungericht vom SV Rotfelden.

"Die Mannschaften und Mitgliederzahlen sind trotz WM-Titel rückläufig", erklärte Richard Armbruster. Vor diesem Hintergrund machte der Vorsitzende des Fußballbezirks Böblingen/Calw deutlich, dass die Schere zwischen Profi- und Amateurfußball nicht noch weiter auseinander klaffen dürfe.

Zählte der Fußballbezirk vor drei Jahren noch 30 049 Mitglieder in 111 Bezirksvereinen, sind es derzeit noch 103 Vereine mit 29 743 Mitgliedern. Wie Armbruster in seinem Bericht weiter anmerkte, habe der Fußball-Boom in den älteren Klassen den Jugendfußballs seine Wirkung verloren - und für die Vereine müsse auch mit Blick auf den demografischen Wandel eine gute Jugendarbeit an erster Stelle stehen.

Bei dieser Gelegenheit machte Armbruster auf die großen Anstrengungen bei der Ausbildung neuer Schiedsrichter aufmerksam, die allerdings immer seltener von Erfolg gekrönt sind. Außerdem werfen viele Neulinge die Flinte recht schnell wieder ins Korn.

So verzeichnen die beiden Schiedsrichtergruppen im Bezirk derzeit ein Minus von 130 Schiedsrichter. Daher sei eine Besetzung der Spiele mit geprüften Schiedsrichtern nicht mehr gewährleistet, so Richard Armbruster.