Jürgen Ott (von links), Florentin Vögele und Nicolai Stotz vom Gewerbeverein freuen sich schon auf den Calwer Herbst. Foto: Klormann

Gewerbeverein ruft Erinnerung an Autostadt wach. Oldtimer der Marke Gutbrod zu sehen. Buntes Programm.

Calw - Der Calwer Herbst bewegt in jedem Jahr etliche Menschen dazu, die Hesse-Stadt zu besuchen. Passend dazu präsentiert der Calwer Gewerbeverein als Veranstalter in diesem Jahr etwas, das selbst bewegen wird, wenn es fertig ist: ein in Calw produziertes Auto.

Lange ist es her: Im Zeitraum vom 1. März 1950 bis zum 24. September 1953 wurden in Calw vom Automobilhersteller Gutbrod auf dem heutigen Bauknecht-Areal Kraftfahrzeuge gefertigt. Und zwar der Kleinwagen Superior und der Lieferwagen Atlas. Insgesamt 7726 Superior in den unterschiedlichen Ausführungen liefen vom Band. Eine Tatsache, an die sich heute nur noch wenige Calwer erinnern.

Der Calwer Gewerbeverein hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, den Bürgern genau das wieder ins Bewusstsein zu rufen: dass Calw einst eine Autostadt war.

Die Suche nach Ersatzteilen ist schwierig

Aus diesem Grund wird am verkaufsoffenen Feiertag, Dienstag, 3. Oktober, ein in Calw produzierter Gutbrod Superior auf dem Marktplatz zu sehen sein – oder zumindest dessen inzwischen wieder funktionierender Motor sowie die restaurierte Karosserie. Der Gewerbeverein hatte das Auto im Jahr 2009 gekauft. Seitdem sind viele Helfer unter der Federführung von Michael Morhard von der Weng GmbH daran beteiligt, das Fahrzeug wieder instand zu setzen. Ein Zeitraum, der lang anmutet. Aber, so einer der beiden Vorsitzenden des Calwer Gewerbevereins, Nicolai Stotz: "Teilweise wird an so einem Auto 30 Jahre lang gearbeitet."

Das Problem sei dabei häufig, dass es keine passenden Teile mehr zu erwerben gebe, diese müssten dann nicht selten eigens angefertigt werden. Ziel des Projekts sei es schließlich, "dass der Gutbrod wirklich durch Calw fahren kann", so Stotz.

Um das Gefährt würdig zu präsentieren, hat sich der Gewerbeverein übrigens vom Brauhaus Schönbuch einen Oldtimer-Ausschankwagen geliehen. Und dort werden die Mitglieder des Gewerbevereins persönlich Getränke ausschenken – unter anderem auch Jürgen Ott. "Es geht dabei darum, die Akteure des Vereins präsentieren", erklärt der mit Stotz gleichberechtigte Vorsitzende. Man wolle mit den Menschen ins Gespräch kommen, dem Verein ein Gesicht geben, direkte Rückmeldung von Kunden oder potenziellen Kunden bekommen und Anregungen aufnehmen.

Doch auch abseits des historischen Ausschankwagens wird einiges geboten sein. Besondere Aktionen warten vor allem auf dem Marktplatz (unter anderem Auftritte von Musikern) und am unteren Ledereck (zum Beispiel ein Bungeetrampolin für Kinder). Von der Badstraße bis zum Marktplatz sind der Antik-Flohmarkt sowie der Kunsthandwerkermarkt zu finden. Und in der Altburger Straße veranstaltet der Gewerbeverein einen Flohmarkt für Kinder. Am Verkauf teilnehmen dürfen alle Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen werden im Friseursalon Uschi, Altburger Straße 8, angenommen, oder unter Telefon 07051/3 08 69. Eine Standkaution von fünf Euro fällt an, die bei Teilnahme zurückbezahlt wird.

Rund 60 Betriebe

Parallel dazu macht der Hamburger Fischmarkt Halt in der Hesse-Stadt, von Freitag, 30. September, bis Dienstag, 3. Oktober, vom Ledereck bis zum Brühlpark. Und – nicht zu vergessen – auch rund 60 Läden und Gastro-Betriebe in der Innenstadt sowie das Calwer City Center werden am 3. Oktober geöffnet haben.

Nicht zuletzt wird es auch einen kostenlosen Shuttle-Bus geben, der die Parkplätze auf dem Festplatz Wimberg sowie beim Landratsamt anfährt.

Der Fahrplan sowie weitere Informationen zum Calwer Herbst sind im Internet unter www.calwer-gewerbeverein. de zu finden.