Während bei der Baustelle an der Jet-Tankstelle in der Stuttgarter Straße in Calw riesige Container auf das Gelände gehievt wurden, musste die Straße mehrfach kurzzeitig voll gesperrt werden. Foto: Klormann

Ungenehmigte Anlieferung von Containern sorgt für mehrere kurze Vollsperrungen der Stuttgarter Straße

Calw - Ärger für Autofahrer: Die Stuttgarter Straße in Calw musste bei der Baustelle der Jet-Tankstelle, oberhalb der Agip, am Mittwochmorgen  mehrfach kurzzeitig voll gesperrt werden. Der Grund: die nicht genehmigte Anlieferung großer Bauteile.

Stau, Chaos, Verkehrsfrust: All das haben die Sanierungsarbeiten an der Stuttgarter Straße trotz aller Befürchtungen bisher  nicht wirklich verursacht. Zumindest nicht bis Mittwochmorgen. Zwischen 7 und etwa 10.30 Uhr war rund um die Baustelle, wo derzeit die neue Jet-Tankstelle entsteht, immer wieder stockender Verkehr angesagt.

Zehn Mal Stau

Schuld waren vier riesige Container, die mit  Schwerlasttransportern angeliefert und mit einem gewaltigen Kran auf das Gelände gehievt wurden. Während die Container über der Straße schwebten sowie während die großen Gefährte  im Rückwärtsgang an die Baustelle heranfuhren, musste die Polizei aus Sicherheitsgründen die Straße an den betroffenen Stellen voll sperren.  Insgesamt zehn Mal kam es dadurch zu kleineren Staus in beide Richtungen. "Vollsperrung im Minutentakt – leider unangekündigt", meinte dazu Tugce Kilic, Leiterin der städtischen Straßenverkehrsbehörde in Calw, die ebenfalls vor Ort war.

Dass die Maßnahme nicht bekannt war, daran war im Übrigen nicht die Stadt schuld.   Sperrungen dieser Art müssen üblicherweise  genehmigt werden. Bei der Verwaltung weiß man dann vorab Bescheid und kann im Vorfeld die Verkehrsteilnehmer auf die anstehenden Vollsperrungen hinweisen. Beide  Unternehmen, die an der Lieferung beteiligt waren, hatten eine solche Sperrung  allerdings nicht, beziehungsweise nicht rechtzeitig, beantragt. Da es sich bei dem Versäumnis um eine Ordnungswidrigkeit handelt, dürfte auf die Firmen nun eine Strafe zukommen, erklärte die  Leiterin der Straßenverkehrsbehörde. Außerdem könnte den Unternehmen auch der Einsatz der Polizei, die mit zwei Einsatzkräften die Straße sperrten, sowie der Einsatz des Ordnungsamtes in Rechnung gestellt werden.

Kilic war der erste Schwerlasttransporter morgens gegen 6.30 Uhr aufgefallen, als sie sich auf dem Weg zur Arbeit befand. Sofort hatte sie ihre Kollegen im Ordnungsamt sowie die Polizei alarmiert – die dann auch prompt vor Ort gewesen seien, sagte  sie lobend im Hinblick auf den Einsatz der Ordnungshüter. Ein Glücksfall, nicht nur für den Verkehr. Hätten die Polizisten  nicht kommen können – beispielsweise wegen eines Einsatzes –, hätte der Bauherr der Tankstelle um seinen Zeitplan fürchten müssen. Straßen sperren darf schließlich nur die Polizei in einem solchen Fall. Und ohne Sperrung keine Anlieferung der Bauteile. Denn: "Sicherheit geht vor", erklärte die  Leiterin der Straßenverkehrsbehörde.