Rund 80 Wanderer waren 24 Stunden unterwegs. Foto: Stocker

Wanderer kommen erschöpft, aber strahlend in Zavelstein an. Zum Abschluss gibt's Applaus und Frühstück.

Calw - Erschöpft und dennoch strahlend kamen die Teilnehmer der 24-Stunden-Wanderung am Sonntagmorgen im Wanderheim in Zavelstein an. Mit Applaus wurden sie nicht nur von Familienangehörigen empfangen.

Jürgen Rust, Vorsitzender des organisierenden Schwarzwaldvereins (SWV) Calw, zollte den Teilnehmern Respekt für ihre 75,2 Kilometer lange Tour. Die hatte am Vortag in Calw auf dem Marktplatz mit einem Startschuss von Oberbürgermeister Ralf Eggert begonnen.

Dass Wanderer auch singen können, stellten sie noch vor dem Start unter Beweis. Es gab ein Ständchen für Rust, der am Samstag seinen 68. Geburtstag feierte.

In diesem Jahr lenkte die Route die insgesamt 80 Wanderer in südliche Richtung über Agenbach nach Sprollenhaus, durch das Hochmoor Wildsee zur Grünhütte und weiter zum Sommerberg in Bad Wildbad. "Nur die Sonne wollte nicht mitmachen", beschrieb Rust die eindrucksvolle Führung über den Baumwipfelpfad in den Abendstunden – wenn auch ohne Sonnenuntergang.

Bernd Nonnenmann hatte sich bei der Ausarbeitung der Strecke ungeheure Mühe gegeben. Dabei wurde der Wanderwart von neun Wanderführern unterstützt. Ein halbes Jahr lang hatten die Vorbereitungen gedauert.

Über Calmbach, Schömberg und Oberreichenbach gelangten die Teilnehmer schließlich nach Zavelstein. "Sieben Wanderer sind in Oberreichenbach ausgestiegen", erzählte Rust. Dafür traf eine zusätzliche Gruppe ein, die in den frühen Morgenstunden eine vogelkundliche Etappe bestritten hatte.

Die Langzeitwanderer wurden bei Verpflegungsstopps vom SV Agenbach, der Schömberger Feuerwehr und dem SV Oberreichenbach versorgt. "Die Bereitschaft, uns zu unterstützen, auch mitten in der Nacht, war großartig", freute sich Rust über das Netzwerk. "Ohne die Organisation durch den Schwarzwaldverein wäre das nicht möglich", so OB Eggert.

"Andere unternehmen so eine Tour in den Bergen in zwei Tagen", würdigte Rust die Leistung der Teilnehmer, die zuweilen ihren inneren Schweinehund überwinden mussten und so manche Grenzerfahrung machten. Natürlich blieben auch Blasen nicht aus, doch die dürfen sein, wie der SWV-Vorsitzende untermauerte.

Stolz nahmen die Wanderer die T-Shirts entgegen, die ihre Teilnahme dokumentierten. Die Tourismus GmbH Nordschwarzwald hat die Wanderung unterstützt. Sie wird sie als Drei-Tageswanderung weiter vermarkten.