So könnte sich Oberbürgermeister Ralf Eggert die Fassade des ZOB gut vorstellen. Foto: Stadt

Betonfassade des Omnibusbahnhofs muss saniert werden. OB geht mit Maximalvorstellung in Sitzung.

Calw - Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) ist in die Jahre gekommen. Bei einer Untersuchung ist festgestellt worden, dass die Betonfassade erhebliche Schäden aufweist.

Um eine Sanierung kommt die Stadt nicht herum. In diesem Zusammenhang will Oberbürgermeister Ralf Eggert in der nächsten Sitzung des Gemeinderats herausfinden, ob sich das Gremium mit einer Idee von ihm anfreunden kann, hinter der nicht das Kind im Manne, sondern das Kind des Mannes – nämlich Sohn Julian – steht: Wenn es nach Eggert geht, soll der ZOB farbig herausgeputzt werden. Die Sitzung beginnt, wie berichtet, am kommenden Donnerstag um 18 Uhr im Hirsauer Kursaal.

Der Omnibusbahnhof, so erläuterte der OB auf Anfrage unserer Zeitung, sei auch aus Sicht seiner Geometrie ein interessantes Bauwerk. Aber das sei bei dem bisherigen grauen Farbton auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Vom Gemeinderat wolle er jetzt erfahren, ob das beibehalten oder geändert werden soll.

Spielzeug des Sohnes

Eggert räumte ein, dass bei seinen Überlegungen durchaus das Spielzeug seines Sohnes Pate gestanden hat. Aber er wies auch darauf hin, dass er sich schon vor dessen Geburt beim Anblick des Bauwerks einmal gedacht hätte, dass es ein Zeichen von Witz und Mut wäre, den Betonklotz aufzupeppen.

Mittlerweile kann er sich vorstellen, dass so etwas nicht zuletzt auf Kinder eine starke Anziehungskraft ausüben könnte. Der Enkel eines Stadtrats, so berichtete er dazu, habe, nachdem das Beleuchtungskonzept im Parkhaus am Markt geändert worden war, dem Opa gesagt: "Das ist so schön bunt. Da müssen wir unbedingt hin."

So weit ist es beim ZOB noch nicht. Aber unstrittig ist, dass an der Fassade Beton aufgebrochen ist und die Stahlbewehrung teilweise freiliegt. Fast alle Stützen im unteren Teil sind bis auf eine Höhe von 2,5 Metern mit einer Sandsteinverkleidung versehen, der aber Streusalz zugesetzt hat. Ob diese Verblendung entfernt werden soll, ist eine der beiden Fragen, die die Verwaltung dem Gemeinderat konkret stellt. Die andere ist, ob nach der Betonsanierung als Farbton für den Anstrich der seitherige oder ein anderer verwendet wird, der "die besondere Form der einzelnen Teil des Parkhauses ZOB hervorhebt und damit dem bisher eher dunklen Bauwerk zu einem freundlicheren Erscheinungsbild verhilft, das auch über die Stadtgrenzen hinaus seine Wirkung entfaltet".

Gemeinderat hat das Wort

"Ich gehe da mal mit einer Maximalvorstellung in die Sitzung", so der OB. Im Wirtschaftsplan der Stadtwerke, die für das Parkhaus zuständig sind, sind für die Sanierung 800. 000 Euro eingestellt. 5000 Euro mehr würde es kosten, wenn sich der Gemeinderat dazu entschließt, mehr Farbe ins Spiel zu bringen.