Innen vollständig ausgeräumt und entgiftet und als Baustelle für die Kinder noch für eine lange Zeit gesperrt: der Kindergarten St. Fidelis in Burladingen. Foto: Rapthel-Kieser

Mittlerweile ausgeräumt und entgiftet. Träger und Stadtverwaltung reden über mehr Plätze.

Burladingen - Nachdem die Handwerkerferien im Zollernalbkreis beendet sind, soll es mit den Bauarbeiten am katholischen Kindergarten St. Fidelis in Burladingen bald weiter gehen. Möglich auch, dass der neue Kindergarten größer wird als der alte.

Der Bedarfsplan, was die Kindergartenplätze angeht, wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung von Hauptamtsleiter Michael Schäfer den Räten und Zuhörern vorgestellt. Simpler Fakt: Noch keine Not, aber Burladingen wird bald mehr Kindergartenplätze vor allem in der Stadtmitte brauchen. Möglich, dass diese Plätze, wenn man schon am Wiederaufbau des abgebrannten Kindergartens ist, gleich angebaut werden und dann in St. Fidelis eine fünfte Gruppe entstehen könnte.

Die Geschäftsführerin der katholischen Kindergärten bei der Verrechnungsstelle des Dekanats in Hechingen, Iris Vojta, wollte auf Anfrage nur bestätigen, dass der Bedarfsplan zwischen den Trägern und der Stadtverwaltung Thema sei, dass es Gespräche dazu gebe. "Spruchreif ist noch nichts und auch noch nichts entschieden", betonte sie. Ob die neuen Plätze unter der Trägerschaft der katholischen Kirche in der Burladinger Stadtmitte in St. Fidelis entstehen oder ob sie im Städtischen Kindergarten Jahnstraße angeboten werden sollen, ist noch nicht sicher. Beide Kindergärten genießen einen ausgezeichneten Ruf, St. Fidelis legt seinen Schwerpunkt auf Sprachförderung und Kleinkinderbetreuung, die Einrichtung in der Jahnstraße mehr auf Ganztagsbetreuung.

Derzeit ist der Kindergarten der Kirche zwischen den alten Mauern jedoch räumlich ausgereizt.

"Alles unbedenklich"

Für eine weitere Gruppe bräuchte man ein größeres Gebäude, in der Jahnstraße sieht es ähnlich aus. Auch hier wäre wohl ein Anbau erforderlich, um mehr Kinder aufzunehmen.

Im Kindergarten St. Fidelis war in den frühen Morgenstunden am Freitag, 10. März, ein verheerender Band ausgebrochen, verursacht von drei Einbrechern. Das Trio, das in derselben Nacht vermutlich auch dem Kindergarten in der Jahnstraße einen Besuch abgestattet und wochenlang Schulen und Kindergärten im Visier gehabt hatte, wurde nach intensiver Fahndung wenige Wochen später geschnappt. Die zwei Männer und eine Frau versuchten gerade in den Kindergarten Hausen einzusteigen.

Der Hechinger Staatsanwalt Markus Engel hat inzwischen Anklage, unter anderem wegen fahrlässiger Brandstiftung, erhoben. Der Prozess gegen die geständigen Täter soll demnächst eröffnet werden.

Lange Zeit war nicht klar, ob die Reste, die von St. Fidelis noch stehen, vollends abgerissen werden müssen. Inzwischen, so bestätigt Iris Vojta, haben Bauchfachleute und Statikexperten ihr Urteil gefällt. Der neue Kindergarten kann und muss deshalb auch aus versicherungsrechtlichen Gründen in den noch tauglichen Grundmauern des alten entstehen. Es wird also keinen Neubau, keinen Komplettabriss geben, sondern die Handwerker sprechen von einem "Wiederaufbau".

Innerhalb des Gebäudes wurden die verkohlten Reste inzwischen wochenlang abtransportiert und als Giftmüll entsorgt. Was noch steht, ist von Fachfirmen gründlich entgiftet worden. "Das ist alles sauber und unbedenklich, die Schadstoffe wurden eliminiert", sagt Vojta. Demnächst soll dann mit den Arbeiten zum Wiederaufbau begonnen werden.