Die Burgruine liegt im Wald. Foto: Rapthel-Kieser

Burgruine: Gesonderter Termin im Ortschaftsrat zur Zukunft der Ruine Hölnstein.

Burladingen-Stetten - Die geschichtsträchtige Burgruine Hölnstein hoch über dem Burladinger Teilort Stetten unter Holstein droht mehr und mehr zu verfallen. In einer seiner nächsten Sitzungen will sich der Ortschaftsrat intensiver mit Sanierungsmaßnahmen befassen.

In der Bürgerfragestunde der Sitzung vor der Sommerpause ging es nicht nur um die umstrittenen Bauplätze im Baugebiet Eschle. Einer der Anwesenden wollte Auskunft über die Pläne, die es zur Ruine Hölnstein gibt. Immerhin gibt die Burgruine dem Teilort auch seinen Namen. In den vergangenen Jahren habe es dank der Aktiven des Schwäbischen Albvereins immer für die Grundsicherung gereicht, so Ortsvorsteher Hans Locher. Der weitere Verfall müsse aber fachmännisch von einer darauf spezialisierten Firma gemacht werden. Das Thema schien ihm aber so wichtig, dass er versprach, dem Hölnstein in einer der nächsten Sitzungen mehr Zeit zu widmen. Zudem hat der Ortschaftsrat bei der Anmeldung der Mittel für den Haushalt auch die Sanierung der Ruine in die Liste aufgenommen.

Tatsächlich hat der Albverein, zum Beispiel beim jüngsten Umweltaktionstag, mit Eimern, Schaufeln und Mörtel dafür gesorgt, dass da an manchen Mauern die Steine noch ein Weilchen aufeinander bleiben. Die Burgstelle Hölnstein stammt aus dem 11. Jahrhundert. Die erste urkundliche Nennung von Stetten erfolgte 1275. In Archiven werden die Herren von Hölnstein um 1050 erwähnt und auch keramische Streufunde lassen darauf schließen, dass es sich um eine der ältesten Höhenburgen im Südwesten handelt.

1985 ging die Ruine über Stetten in den Besitz der Stadt über. Zur damaligen Sanierung schoss der Fürst von Sigmaringen 20 000 Euro zu, 50 000 kamen vom Denkmalamt. Seitdem hat es keine große Sanierungsmaßnahme mehr gegeben. Die ehemalige Burganlage mit Vorbefestigung, geschützt durch eine östliche und südliche Mauer mit Gräben, hatte eine große und kleine Höhle sowie eine Durchgangshöhle und verfügte über einen Wohnturm mit Gewölbekeller, Burghof und Gebäuden. Auch ein alter Brunnen ist noch erhalten.

Der Stettener Albvereinsaktivist Richard Holzhauer hat viel Material, Zeitungsausschnitte, alte Urkunden und Ergebnisse geschichtlicher Forschungen zu der alten Höhenburg gesammelt und immer wieder einen Generalplan zur Sanierung und Erhaltung des Stettener Wahrzeichens angemahnt.

Dem 66-Jährigen ist die geschichtsträchtige Burg im Wald hoch droben über Stetten ein Herzensangelegenheit und es stimmt ihn traurig, dass die Ruine mehr und mehr verfällt. Er selbst hat auch schon einige Ideen, wenn es um die Sanierung und Erhaltung geht. Ein Problem seien zum Beispiel die wuchernden Büsche und das Gestrüpp. Bäume werden hoch, die Kronen verhindern Lichteinfall, am Boden und in dem alten Mauerwerk bleibt es feucht. Diese Feuchtigkeit trägt zum Verfall bei. "Es trocknet halt nie richtig aus", klagte Holzhauer vor einiger Zeit im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote.

Bäume und Gestrüpp stellen ein Problem dar

Wenn Bäume gefällt und das Gestrüpp beseitigt würden, wären die Ruinen nicht nur besser zu sehen, sie würden auch länger halten. Und da die letzte große Sanierung so viele Jahre zurück liege, werde es jetzt wirklich Zeit, Fördertöpfe des Landesdenkmalamtes anzubohren und Fachfirmen zu beauftragen, meint das Albvereinsmitglied.

Wie das ablaufen soll, darüber soll der Ortschaftsrat in seiner nächsten Sitzung am Montag, 5. September, um 20 Uhr informiert werden.