Genau vor 30 Jahren war der Ausbau der Fehlaquelle abgeschlossen. Dabei war vor allem der Quellbereich in eine Zone der Erholung umgestaltet worden. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Baustelle beeinträchtigt die Anlieger über Jahre / Neben der Optik ging es um Neugestaltung des Abwassersystems

Von Rainer Eule

Burladingen. Eitel Stolz und herzliche Freude klangen aus den Worten von Bürgermeister Peter Höhnle, als er am 1. September 1984, also vor genau 30 Jahren, bei herrlichem Sonnenschein mit der Bürgerschaft das Ende des Fehlaausbaues feierte.

So jedenfalls berichtete unsere Zeitung damals über das muntere Fest rund um den neu gestalteten Fehlaquelltopf. Sechs Jahre, von 1978 bis 1984, hatten die Burladinger mit einer schwierigen Riesenbaustelle in der Ortsmitte leben müssen, bevor sie sich über die neuen Anlagen rund um den Quelltopf freuen konnten.

Schon 1974 war festgestellt worden, dass die alten Ufermauern auf der gesamten Strecke durch Unterspülungen einzustürzen drohten. Außerdem mündeten zahlreiche Hauswasserleitungen, die Entlastungsüberläufe der Ortskanäle sowie sämtliche Straßenentwässerungen in die Fehla. Besonders Augenfällig war das Einmünden der ungereinigten Färbereiabwässer infolge zu schwach dimensionierter Kanäle, wodurch sich der Bach je nach Färbevorgängen immer wieder in einer modischen Farbe zeigte. Missstände die zu Auflagen führten nach denen ein spezieller Industriesammler, ein neuer Hauptsammler und Regenbecken gebaut werden mussten. Als einzige Leitungstrasse kam aus topgrafischen Gründen nur der dicht bebaute Uferbereich entlang der Fehla in Frage. So griff ein Rädchen in das andere, aus der Sanierung des örtlichen Abwassersystems wurde gleichlaufend die Neugestaltung des Bachlaufes innerhalb der Ortslage.

Bei der Gestaltungsplanung wurde auch der Wunsch des Gemeinderates umgesetzt, den Lauf der Fehla erlebbar zu machen und den Quellbereich in eine Zone der Erholung umzugestalten. Bislang war der mitten in der Stadt liegende Quellbereich nicht mehr als fünf viereckige Löcher in der Ufermauer aus denen das Karstwasser strömte. Die Lösung dieser Problematik war letztendlich die Anhebung des Wasserspiegels im Quellbereich und die Tieferlegung des Lauenkanals der nunmehr unter dem neuen Quelltopf hindurch fließt und sich erst außerhalb des Erlebnisbereiches wieder mit dem Bach vereint. Die Sanierung der Fehla, und die anderen Tiefbaumaßnahmen führte zu jahrelangen Belästigungen und Einschränkungen für die Anlieger der Großbaustelle.

Zur Einweihung am 1. September war dann Alles überstanden, die Bevölkerung, allen voran die Kinder, nahmen freudig Besitz vom neugestalteten Bachlauf und dem Quelltopf.

Im Übrigen war diese Baumaßnahme auch die Initialzündung zur Stadtsanierung, es folgte der städtebaulich aufgewertete Ausbau der Josengasse und der Schäfergasse.