Beim Burladinger Frauentreff berichteten Monika (Bild) und Tara Waldmann gemeinsam von ihrer Zeit in China. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Reisen: Familie lebt fünf Jahre im Reich der Sonne / Rückfahrt wird zum großen Abenteuer

Burladingen. "Es waren wunderbare Begegnungen“, erklärte Monika Waldmann, als sie beim Burladinger Frauentreff von ihrem Leben in China und dir Rückreise nach Gauselfingen erzählte. Der Gemeindesaal der evangelischen Versöhnungskirche Burladingen füllte sich mit neugierigen Zuhörern, als Monika Waldmann und ihre 19-jährige Tochter Tara anhand von eindrucksvollen Bildern über China berichteten.

Von 2009 bis 2014 lebte die vierköpfige Familie aus Gauselfingen in Peking, da Amadeus Waldmann als "Manager After Sales" bei Mercedes im Land des Lächelns tätig war. "Die Zeit war für die Kinder sehr intensiv", stellte Monika Waldmann fest. Denn Sohn Rouven war erst sechs Jahre alt, Tochter Tara elf Jahre alt, als sie sich auf den weiten Weg ins ferne China machten.

Für die Globetrotter-Familie, deren Freunde über den gesamten Erdball verteilt sind, eigentlich kein Problem. Afrika, Nordamerika und Südamerika hatten die vier schon bereist, nun ging es auf nach Asien. Der Lebensmittelpunkt war fünf Jahre lang Peking, wo die beiden Kinder eine deutsche Schule besuchten, an der sich Kinder vieler Nationalitäten tummelten. Aber auch Shanghai, Tibet und die Wüste Gobi haben die Waldmanns bereist.

Ob Chinesische Mauer, Verbotene Stadt, Terrakotta-Armee, Kaiserpalast, Klöster, Reisterrassen, Salzseen – die Fotos verdeutlichten, was die deutsche Familie alles gesehen und erlebt hatte. Im zweiten Teil ging es um die abenteuerliche Heimreise.

Während Tochter Tara den Flieger bestieg, beschlossen Vater, Mutter und Sohn, mit dem Motorrad die etwa 10 000 Kilometer zurückzulegen. In knapp neun Wochen fuhren die drei über die Mongolei, Russland und Litauen nach Deutschland.

Dass so eine Reise auf einem 24-PS-Motorrad mit Beiwagen nicht immer bequem und reibungslos ist, das konnten die Besucher des Frauentreffs nachvollziehen. Mal musste das komplette Motorrad beim Grenzübertritt unter Bananenkisten in einem Van versteckt werden, mal ging es über schlammige Schotterpisten und dann wieder galt es, einen Fluss zu durchqueren, bei dem die Brücke weggeschwemmt war.

"Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir so durch die Mongolei gekommen sind", sagte Monika Waldmann lachend. Denn schließlich musste das Zweirad mit den 24 Pferdestärken drei Personen, Gepäck und Ersatzbenzin über teils kaum passierbare Wege transportieren.

Doch die abenteuerlustige Familie wurde durch vielfältige Begegnungen entlang des Weges belohnt: "Wir wurden nie bestohlen, sondern noch reich beschenkt." Auch, als die Maschine dann doch öfters mit Defekten ausfiel und Ersatzteile sowie aufwändige Reparaturen erforderlich machten, trafen Waldmanns immer auf hilfsbereite Menschen. Und der mittlerweile elfjährige Rouven zeigte sich stets guter Dinge.

Er wird seinen nächsten großen Auslandsaufenthalt in Bälde in Angriff nehmen, denn sein Vater hat bei Mercedes dieses Mal einen Vertrag für Kuwait unterschrieben. Seine Schule hat er sich dort bereits ausgesucht und zum neuen Schuljahr wird er sich mit der arabischen Kultur auseinander setzen müssen. Tara unternimmt derweil eine Weltreise, bevor sie eine Ausbildung im medizinischen Bereich beginnt.