Firma Sowitec feiert 20-jähriges Bestehen auf dem Himmelberg in Melchingen / Erster Windpark in Süddeutschland

Von Rainer Eule

Burladingen-Melchingen. Eine große Festgesellschaft versammelte sich am Samstagabend bei herrlichem Sonnenschein unter den Windrädern auf dem Melchinger Himmelberg. Vor 20 Jahren errichtete dort die Firma Sowitec den ersten großen Windpark in Süddeutschland.

Die drei Windräder auf dem Himmelberg seien nicht nur Windräder, sondern sie seien in den vergangenen 20 Jahren, so drückte es Verkehrsminister Winfried Hermann aus, "regelrechte Leuchttürme als Zeichen für eine neue Energiezukunft" geworden. Grund genug für die Firma Sowitec, ihr Jubiläum mit Gästen aus Politik, Ortschaftsverwaltungen, Nachbarn und den seinerzeit am Bau beteiligten Firmen zu feiern.

Geschäftsführer Frank Hummel blickte in seiner Begrüßung auf den Bau der Windräder auf dem Himmelberg und die Entwicklung der Firma zurück. Erst sei es eine Vision gewesen, erneuerbare Energien zu entwickeln, dann wurde sein Traumberuf daraus. Die Lösungen seien eigentlich einfach gewesen, damals aber recht teuer. Trotzdem seien sie heute die Zukunft für ein lebenswertes Leben. Die Visionen von Sowitec seien heute Realität, was auch die Entwicklung der Firma zeige. Über 30 Windprojekte wurden umgesetzt. Als führendes Unternehmen für Windkraft und erneuerbare Energien sind 250 Mitarbeiter weltweit tätig. In Südamerika ist die Firma Marktführer. Zwischenzeitlich ist Sowitec – durch die sich wandelnden Vorschriften – auch wieder in Baden-Württemberg tätig.

Die Jubiläumsveranstaltung moderierten Bernhard Hurm und Berthold Biesinger vom Theater Lindenhof, die den Schwaben mit "Spätzle und Soß" launisch und tiefsinnig interpretierten.

"Liebe Windrädlesschwoba", so begrüßte Minister Winfried Hermann die Festgäste und sprach über die Entwicklung der Windkraft. Diese sei seinerzeit auch in Melchingen eher abgelehnt worden. Doch nach dem Bau der Windräder habe eine regelrechte "Wallfahrt" dorthin eingesetzt. Heute, 20 Jahre später, ist die Energiewende in aller Munde und eine Umkehr sei nicht mehr denkbar. Just an dieser Stelle streikte die Mikrofonanlage, der Strom war weg. Ursache war allerdings nicht fehlende Windkraft, sondern das Stromaggregat hatte seinen Dienst aufgegeben. Hermann trug es mit Humor und wünschte, dass es trotz mancher berechtigter Bedenken mit den erneuerbaren Energien schneller vorwärts gehe.

Die Bürgermeister Harry Ebert und Uwe Morgenstern überbrachten die Glückwünsche der Stadt Burladingen und der Gemeinde Sonnenbühl, auf deren Gemarkungen die Firma Sowitec derzeit planerisch und mit Voruntersuchungen für weitere Windräder tätig ist. Beide Kommunen würden gerne die Zusammenarbeit mit Sowitec fortsetzen. An den Bürgern liege es nicht mehr so sehr, sagten die Bürgermeister, schwieriger sei es die gesetzlich vorgegebenen Planungen umzusetzen und unter Berücksichtigung vielfältiger Belange geeignete Standorte zu finden und auszuweisen.