Ein Teil der Burladinger Vereinsvorstände vor dem Kinoeingang. Der Sprecher der Burladinger Vereine, Wolfgang Schroft (links), der Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler (rechts) und Kinobetreiber Ludwig Schülzle (Zweiter von rechts). Foto: Eule

Knapp hundert Besucher sehen Elster-Film in Burladinger Alb-Lichtspielen. Polizei hält sich im Hintergrund.

Burladingen - Ein Zeichen gegen Nazi-Parolen haben die Burladinger Vereine am Samstagabend gesetzt und den Film "Elser – Er hätte die Welt verändert" besucht. Mit 95 Besuchern waren die Alb-Lichtspiele fast ausverkauft.

Und er läuft nun doch, der Film "Elser – Er hätte die Welt verändert". Seit Freitag ist er im Programm der Alb-Lichtspiele. Bereits die erste Vorstellung sahen sich 70 Besucher an.

Für den Samstag hatten die Burladinger Vereine zum gemeinsamen Besuch des Filmes aufgerufen, um ein Zeichen gegen die braunen Umtriebe in der Stadt zu setzen und sich solidarisch mit den Kinobetreibern Doris und Ludwig Schülzle zu erklären. Ein Aufruf, der auf fruchtbaren Boden fiel: Rund 95 Besucher füllten den Kinosaal, der 110 Plätze bietet, am Samstagabend.

Nicht alle Besucher waren Vertreter der Burladinger Vereine, etwa ein Drittel waren laut Ludwig Schülze Besucher aus dem Raum Hechingen, Reutlingen und Trochtelfingen. Dies seien Besucher, die auch sonst gerne die Alb-Lichtspiele besuchen, erklärte Schülzle. Ansonsten war der Samstag ein unspektakulärer Kinoabend. Doris Schülzle hatte an der Abendkasse alle Hände voll zu tun, Schlange stehen musste aber niemand. Auch vor dem Kino herrschte Ruhe. Die Polizei hielt sich diskret im Hintergrund, wenn auch die Ermittlungen gegen die rechte Szene auf Hochtouren laufen.

Doris Schülzle ließ es sich nicht nehmen, sich vor Beginn des Films bei den Besuchern für die Unterstützung und Solidarität in der vergangenen "nicht einfachen" Zeit zu bedanken.

Der Film selbst hinterließ beim Publikum unterschiedlichste Eindrücke. Die Minen der Besucher waren ernst, als sie das Kino verließen. "Bedrückend", "furchtbar" und "Ich bin erschüttert, muss die Handlung erst verarbeiten", lauteten die Reaktionen. Es waren sichtbar nachhaltige Eindrücke, die die Kinobesucher mit auf den Heimweg nahm.