Das Kreuz auf dem Kreuzfelsen hat sich zu einer echten Attraktion entwickelt – so kommen zu jeder Jahreszeit Wanderer, die einen Blick ins Fehlatal werfen wollen. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder-Bote

Seit 150 Jahre steht das Kreuz auf dem Burladinger Kreuzfelsen / Von Pfarrer Gottfried Pfister gestiftet

Von Hubert Pfister

Burladingen. 1865, also vor 150 Jahren, wurde das erste Kreuz auf dem Felsen in der Eichhalde, unterhalb der Hohen Wacht, von dem aus Hechingen stammenden Pfarrer Gottfried Pfister gestiftet.

Im Pfarrarchiv findet sich eine Rechnung des Zimmermanns Gebhard Schülzle an Pfarrer Gottfried Pfister über die dazu vorgenommenen Zimmerarbeiten. Das Kreuz wurde 1902 durch ein neues ersetzt und am 6. Juli durch den damaligen Pfarrer Fridolin Eisele eingeweiht. Im Verkündbuch der Burladinger Pfarrei ist dazu zu lesen: "Nach der Andacht wird das neue Kreuz auf dem so genannten Kreuzlinger Felsen in feierlicher Weise eingeweiht."

1984 tauschten Mitglieder der Burladinger Kolpingsfamilie den morsch gewordenen Querbalken durch einen neuen Eichenbalken aus und gaben dem ganzen Kreuz durch seinen weißen Anstrich ein neues Aussehen.

Das Kreuz hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Wahrzeichen hoch über der Stadt entwickelt. Zu jeder Jahreszeit finden Wanderer den steilen Weg zum Kreuzfelsen, der einen prächtigen Blick über die Stadt und das Fehlatal bietet.

Im Buch "Feldkreuze und Gedenksteine auf Gemarkung Burladingen" von Hans Grubmiller aus dem Jahr 1988 ist geschrieben: "Bei länger verweilendem Betrachten der emsigen Betriebsamkeit der Menschen auf den Straßen und Gassen der im Tale liegenden Stadt wird einem manchmal schmerzlich bewusst, dass das Leben nicht nur aus Rennen, Arbeiten und Geld verdienen bestehen kann." In diesem Sinne sei auch das Gedicht von J. H. aus Burladingen zu verstehen, das am 9. Januar 1919 im "Zoller" erschien: Das Kreuz auf der hohen Wacht "Ein schlichtes Kreuz auf hartem Felsgestein ragt über Tal und Höhen Getreulich hälts jahraus jahrein die sichre Wacht, ob Sturm ob Sonnenschein.

Das Kreuz schaut ernst ins Heimattal, und mahnend an Vergänglichkeit; sursum corda, himmelwärts, ihr allzumal, erhebt das Herz, die ihr in Not und Qual.

Der Väter hoher Christensinn hat es erbaut auf hoher Wacht daß ihre Kinder blicken gläubig hin aufs Kreuz in heiliger Gottesminn.

Die Väter hielten’s Kreuz in Ehren in Glück und Unglück wars ihr einziger Schutz. Die Kinder aber, werden sie den Feinden wehren, der Tod und Untergang dem Kreuze schwören?

Wild tobt der Sturm in unsrer Zeit, Der Feinde Feldgeschrei ertönt: Hinweg das Kreuz! Ihr Menschen sagt: Wer stillt all unser Leid? Ist’s nicht das Kreuz, in dem uns Heil in alle Ewigkeit?"