Rund um den Burladinger Hirsch liegt immer noch das Konfetti vom Fasnetumzug. Die anliegenden Geschäftsleute stört es, dass die ehemalige Gaststätte so verkommt. Foto: Pfister

Anliegerin beklagt Schmutz und Verwahrlosung. Wer ist zuständig für das Gebäude?

Burladingen - "Einen Wahnsinn" nennt Bianka Scheu, Inhaberin des Schuhhauses in der Hauptstraße in Burladingen, die Zustände rund um die ehemalige Gaststätte Hirsch.

Das Haus, direkt neben ihrem Schuhhaus, steht seit geraumer Zeit leer und verfällt. Auf der Straße werde weder Schnee geräumt noch gekehrt. Niemand fühle sich zuständig, klagt die Geschäftsfrau.

Richtig erschrocken sei sie an einem Abend gewesen, als ihr vierbeinige Nager aus dem Holzvorbau, der als Biergarten der Wirtschaft benutzt wurde, entgegengehuscht seien. Ratten oder große Mäuse meint sie da gesehen zu haben. Tatsächlich sind bereits massive Löcher in dem Holzaufbau, Nägel stehen heraus und im Straßengraben liegen immer noch das Konfetti vom Fasnetumzug, Zigarettenkippen und Glasscherben. »Das kann man doch so nicht lassen«, beklagt Bianka Scheu.

Immerhin könnten sich Fußgänger oder spielende Kinder dort ja auch verletzen. Eine Zeit lang habe sie immer den Kehrdienst übernommen, auf Dauer sieht sie das aber auch nicht ein. Und bei ihrem Versuch, jemanden zu finden, der sich um den verfallenden Holzvorbau oder den Dreck im Straßengraben kümmert und bei der verlassenen Immobilie nach dem Rechten sieht, biss die Geschäftsfrau bisher auf Granit. Thomas Schaupp, der ehemalige Pächter des Gasthauses Hirsch, hat seine Gastwirtschaft schon seit Monaten geschlossen. Besitzer des Hauses ist die Zoller-Hof Brauerei in Sigmaringen, die die Immobilie wohl verkaufen will. Da hat Bianca Scheu mehrfach angerufen, wurde jedoch immer vertröstet. "Es hieß: Wir rufen zurück. Das ist aber nie passiert", sagt sie jetzt gegenüber unserer Zeitung.

Auch bei der Stadtverwaltung habe sie niemanden gefunden, der sich des Problems annahm. Schließlich sei die Immobilie in Privatbesitz und gehöre nicht der Stadt. "Aber den Holzvorbau als Terrasse für den Biergarten haben sie doch genehmigt, da müssten sie doch jetzt aktiv werden", wundert sich Bianca Scheu. "Wir haben gute Geschäfte in Burladingen, aber dass es dann ausgerechnet in der Hauptstraße so aussieht, das gibt doch ein schlechtes Bild ab."