Vortrag des Schulförderkreises klärt über Suchtprävention auf

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen. Kreisjugendpfleger Alexander Schülzle und seine Kollegin Annika Wolfram haben auf Einladung des Schulförderkreises Burladingen in der Aula der Grundschule über Suchtprävention referiert.

"Wenn ich Weinflaschen kriege nachdem ich referiert habe, dann lasse ich die demonstrativ stehen", sagte Schülzle. Ihm gehe es darum, Zeichen zu setzen im Umgang mit Alkohol und den Jugendlichen einen vernünftigen Konsum der legalen, gesellschaftlich anerkannten Droge vorzuleben. Der Jugendschutz müsse von Erwachsenen durchgesetzt werden. Zuhörer waren vor allem Lehrer, Jugendsozialarbeiter und engagierte Eltern.

Förderkreis-Vorsitzende Susanne Andres-Reischle räumte bei der Begrüßung ein, dass sie sich gar nicht sicher war, ob Drogen in Burladingen überhaupt ein Thema seien. "Bei uns ist die Welt doch noch in Ordnung", habe sie gedacht. Im Gespräch mit den Schulsozialarbeitern habe sie sich aber eines Besseren belehren lassen.

Die Einstiegsdroge Nummer eins, so betonte es die Suchtbeauftragte des Zollernalbkreises, Annika Wolfram, sei eine legale: der Alkohol. Gefolgt vom ebenfalls legalen Nikotin. Erst an dritter Stelle stehe die illegale Droge Cannabis.

Amphetamine, bunte Aufputsch-Pillen, stärkere Drogen wie Heroin oder Kokain spielen im Zollernalbkreis zwar noch eine untergeordnete Rolle, aber: Wer sich Drogen beschaffen will, bekommt sie auch hier. Eltern sollten auf Verhaltensänderungen ihrer Kinder achten. Schulische Leistungen die sich verschlechtern, ein Freundeskreis der wechselt, oder wenn der Teenager unzuverlässiger wird oder Geldprobleme hat. All das könnten Hinweise für eine beginnende Sucht sein. Hilfe könnten Eltern sich bei Sucht- und Erziehungsberatungsstellen holen.

Der Landkreis, so Alexander Schülzle, setzte vor allem auf die Zusammenarbeit mit Veranstaltern von Festen und habe sich deshalb dem bundesweiten Netzwerk neue Festkultur angeschlossen. Für Veranstalter gebe es das Fair-Fest-Siegel und für Jugendliche den Party-Pass. Dabei setze man auf freiwillige Selbstkontrolle. Einige der Regeln: Feste beginnen bis spätestens 21 Uhr, das Hauptprogramm ende um 1.30 Uhr und Ausweiskontrollen, die von geschultem Personal gemacht werden, stellen sicher, dass Jugendliche zum "Nachtanken" nicht nach draußen verschwinden und wieder hereinkommen. Dann werde der Eintrittspreis erneut fällig.

In der Diskussion sprachen Eltern eine weitere Abhängigkeit an, die sie beobachtet haben: das Smartphone. 24 Stunden online sein, der ständige Blick auf das kleine Gerät. Auch dazu, wie man Kinder vernünftig an das Internet heranführt, gab Schülzle Tipps. "Diese schwierige Diskussion mit ihren Kindern müssen Sie einfach durchhalten."

Er kritisierte auch , dass Eltern für ihre Kinder schon früh einen Facebook Account einrichten.