Der Dank der Ortsverbandsvorsitzenden Josef Schäfer galt der Referentin Carin E. Hinsinger. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

VdK-Vortragsabend: Carin E. Hinsinger: "Renten müssen armutsfest werden"

Burladingen-Hörschwag (eb). Die stellvertretende Präsidentin des VdK Deutschland, Carin E. Hinsinger, war zu Gast beim Ortsverband Stetten/Hörschwag-Starzeln/Killer. Sie bezog Stellung zu sozialen Fragen.

Zu dem Vortragsabend im Bürgerhaus Hörschwag begrüßte der Vorsitzende des VdK-Ortsverbands, Josef Schäfer, auch Vertreter des VdK-Bezirks, des Kreises und der benachbarten Ortsverbände. Die Referentin weiß aus ihrer Arbeit, wo die Menschen der Schuh drückt. In ihrem Vortrag streifte sie die wichtigen sozialen Themen.

Gleich zu Beginn ihrer Ausführungen stellte Carin E. Hinsinger die Strukturen des Sozialverbandes vor, wobei das soziale Engagement vor Ort eine besondere Rolle spiele. Soziale Gerechtigkeit, und dafür stehe der VdK, beginne vor Ort und von dort müsse die Kritik am System kommen, denn die Politiker seien meist weit weg. Für den Verband sah sie eine positive Entwicklung. Ein Erfolg sei die neue Pflegeversicherung, die nicht nur körperliche Belange, sondern auch psychische berücksichtige. Gemessen werde nicht nur der tägliche Hilfebedarf, sondern jetzt auch die Leistungsfähigkeit im Alltag. Als Hilfestellung dazu biete der VdK ein Pflegetagebuch an, auch als Hilfe für den ambulanten Dienst.

Ein weites Feld, so Hinsinger weiter, sei die Angleichung von Privat- und Pflichtversicherten, die erreicht werden müsse. Momentan sei Pflege immer noch darauf ausgerichtet, dass die Familie einspringe, heute sei das fast nicht mehr möglich. Personalmangel im Pflegedienst, eine gemeinsame Ausbildung für Krankenschwestern und Pfleger sowie die Kostenübernahme bei geriatrischen Behandlungen waren weitere Themen des Vortrags.

Carin E. Hinsinger stellte fest, dass es in Deutschland neben dem VdK keinen anderen Verband gebe, in dem so viele sozial Behinderte organisiert seien und man dadurch auch entsprechend wirken könne und Beachtung finde. Große Probleme sieht sie im sinkenden Rentenniveau, auf dessen Änderung der VdK dränge. Renten müssten "armutsfest" werden, jeder müsse davon leben können, ebenso müssten sie an das Lohnniveau angepasst werden. Die angesprochenen Hilfestellungen durch den VdK ließen sich noch erweitern: Erwerbsminderung, Arzneimittelverordnung, Wohnberatung, Hilfsmittel für Behinderte oder Schwerbehindertenvertretung.

Der anstehende Bundestagswahlkampf werde zeigen, in welcher Richtung die Parteien die Weichen in der Sozialpolitik stellen wollten. Es habe sich viel getan, aber es bleibe noch viel zu tun, der VdK werde das Seine dazu beitragen.