Kommunales: Schafsweidepacht: Ortschaftsrat vertagt den Tagesordnungspunkt

Im Mittelpunkt der Ortschaftsratssitzung am Montag in Starzeln stand das Thema Schafsweidepacht. Der Tagesordnungspunkt wurde schließlich vertagt.

Burladingen-Starzeln. Ortsvorsteher Berthold Krieg hatte einen Mustervertrag der Stadt Burladingen mitgebracht, da in der letzten Sitzung der Wunsch nach einem Pachtvertrag mit dem Schäfer geäußert worden sei.

Ortschaftsrat Kuster regte an, den Mustervertrag zu Hause zu studieren. Ortschaftsrat Musler hatte festgestellt, dass bislang lediglich Hausen und Starzeln Pachtverträge mit Schäfern geschlossen hatten.

Für ihn, so Musler, müssten wesentliche Punkte im Vertrag verankert sein. So müsse der Schäfer seine Pausen einhalten, die Tiere dürften nicht gepfercht werden, und sie müssten vom Wald fern gehalten werden, wo bereits mehrfach die Rinde von Bäumen weggefressen worden sei. Dass verendete Tiere "einfach in den Wald geworfen werden, geht schlichtweg gar nicht".

Die Pflege des Naturschutzgebietes Scharlenbachtal, darin waren sich die Räte einig, sei wichtig, jedoch müsse sich der Schäfer an das Naturschutzgesetz halten. Der Schäfer, der einen bis 2016 gültigen Pachtvertrag von einem anderen Schäfer übernommen hatte, tat dies nach Meinung der Räte überwiegend nicht. Er habe zudem unterverpachtet, eine Pflege habe nicht stattgefunden.

"Weidepausen im Vertrag verankern"

Aus dem Gremium heraus kam der Vorschlag, gar keinen Pachtvertrag mehr abzuschließen. Sei man mit einem Schäfer zufrieden, dürfe er im kommenden Jahr wieder kommen. Wenn nicht, nehme man einen anderen. So wie es beispielsweise in Gauselfingen gehandhabt werde. Ob ein dauerhafter jederzeit kündbarer Vertrag, ein Einjahresvertrag oder gar keiner abgeschlossen werde, liege im Hoheitsrecht des Ortschaftsrates.

Bedenken äußerte Ortsvorsteher Berthold Krieg bezüglich einer Kontrolle des Schäfers. Der Ortschaftsrat könne dies nicht leisten, so Ortschaftsrat Musler. Rückmeldungen der Ignuk, von Förstern oder auch Bürgern würden hier ausreichen. Schließlich wurde dem Antrag von Ortschaftsrat Kästle mit sieben Stimmen der acht Räte stattgegeben, den Punkt zu vertagen.

In der Bürgerfragestunde fiel der Vorschlag, dass man in einem Vertrag auf jeden Fall mindestens sechswöchige Weidepausen verankern müsse, damit sich die Vegetation erholen könne. Der derzeitige Schäfer habe mehrere Verstöße begangen, unter anderem sei er mehrfach in kurzen Abständen im Scharlenbachtal gewesen.

Der geplante Umweltaktionstag wurde vom 1. Juli auf den 23. September verschoben. Insbesondere dem Bushaltehäuschen mit seinem maroden Dach soll die Aufmerksamkeit der Helfer gelten.

Eine Werbetafel – gegen die sich der Ortschaftsrat einstimmig ausgesprochen habe – sei mittlerweile angebracht, hieß es in der Sitzung.