Revierleiter Jürgen Veser (rechts) und Forstwirtschaftsstudentin Ramona Rauch erläuterten bei einem Waldrundgang Baumarten, deren Pflege und Anbau. Foto: Barth Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationen und Anekdoten bei Rundgang / Einzigartige Vielfalt

Von Adelbert Barth

Burladingen. Bei einem Waldbegang für Privatwaldbesitzer erläuterte der Revierleiter des Forstreviers Stetten u. H. Markung Hörschwag, Melchingen und Stetten u. H., Jürgen Veser und die Forststudentin Ramona Rauch aus Rosenfeld, rund 25 Privatwaldbesitzern die verschiedenen Baumarten sowie deren Nutzung und Pflege.

Im Distrikt 7 in Melchingen, Rossberg, befinden sich in einer Höhenlage von 820 Metern und auf einer Fläche von 4,5 Hektar im so genannten "Eichenwäldle" 19 verschiedene Baumarten. Diese Vielzahl auf einer so kleinen Fläche sei im Stadtwald Burladingen einzigartig, erklärte Veser. Zurückzuführen sei dies darauf, dass aus der nahe gelegenen Baumschule übrig gebliebene Jungbäume hier eingepflanzt wurden. So sei ein wahres Kleinod entstanden.

Ramona Rauch erklärte den Privatwaldbesitzern die einzelnen Baumarten und deren Verwendung. Revierleiter Veser referierte dann über deren Anbau, Pflege und Vermarktung. So erfuhren die Zuhören zum Beispiel, dass die Fichte, mit 34 Prozent den höchsten Waldanteil in Baden-Württemberg habe und eigentlich im Naturwald auf der Alb ursprünglich gar nicht vorhanden gewesen ist, denn die Fichte sei sehr anfällig gegen Rotfäule und empfindlich gegen Hitze und Dürre. Die Hauptholzart im Naturwald auf der Alb sei eigentlich die Buche. Sie habe immerhin einen Anteil von 21,8 Prozent in Baden-Württemberg.

Eine echte Besonderheit stelle die Stiel-Eiche in einer Höhenlage von 820 Metern dar, da diese wärmere Gegenden bevorzuge. So referierten die beiden Forstfachleute über Wald-Kiefer, Aspe, Berg-Ahorn und Esche. Diese sei im Moment das Sorgenkind der deutschen Forstwirtschaft. Durch einen vor fünf Jahren aus Asien eingeschleppten Pilz gebe es ein massives Eschensterben, das man bisher noch nicht in den Griff bekommen habe. Lehrreich waren auch die Ausführungen über Birke, Douglasie, Weiß-Tanne, Lärche, Kirsche oder Eibe.

Zu den meisten Bäumen konnte Veser kleine Anekdoten erzählen und gestaltete so den Rundgang. Er erklärte auch die verschieden Zeichen, die für die Holzfäller an die Bäume gesprüht werden. "Obwohl wir in den zwei Stunden nicht weit gegangen sind, können wir viele interessante Informationen mit nach Hause nehmen", freuten sich die Privatwaldbesitzer.