Da hängt er nun der Defibrillator, gegen mutwillige Beschädigung vorsorglich geschützt, bei abgeschlossener Tür für Helfer aber unerreichbar. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Defibrillator hinter verschlossener Türe / Starzelner Räte wollen Abhilfe schaffen

Von Rainer Eule

So nah und doch so fern: Der Defibrillator im Starzelner Rathaus ist eine tolle Sache, da sind sich alle einig. Schlecht ist jedoch, dass häufig die Rathaustür abgeschlossen und der Defibrillator dadurch im Notfall womöglich nicht zugänglich ist.

Burladingen-Starzeln. Es standen am Montagabend nur zwei Punkte auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Starzelner Ortschaftsrates, Mitteilungen und Verschiedenes, doch die waren für die Besucher durchaus von Interesse.

Die Ausführungen von Ortsvorsteher Berthold Krieg zum Stand der Umbaumaßnahmen am Rathaus waren Routine. Kostenanschläge für die Fliesenlegerarbeiten und die Sanitärinstallationen werden zur Zeit eingeholt und sobald diese vorliegen, soll mit der Stadtverwaltung entschieden werden, in wie weit Arbeiten durch den Bauhof möglich sind, denn die Kosten des Bauhofes werden zwischenzeitlich auf das jeweilige Projekt angerechnet.

In diesem Zusammenhang kam die Rückfrage nach dem Stand der Schallschutzmaßnahmen im Bürgersaal auf. Die Schallschutzmessungen, so der Ortsvorsteher, stünden noch aus, da diese jedoch kostenlos angeboten wurden, wolle man noch etwas warten.

Zum Verkauf des Farrenstalles gab Berthold Krieg bekannt, dass der Verkauf des Gebäudes öffentlich über die Presse ausgeschrieben wurde – unter besonderen Hinweis darauf, dass das Gebäude denkmalgeschützt sei. Die Reaktion auf diese Ausschreibung sei bislang aber "Null". Wenn kein weiteres Gebot eingehe, werde man das bislang vorliegende Angebot berücksichtigen. Die nochmalige öffentliche Ausschreibung diene dazu sich abzusichern, niemand solle später sagen können, er hätte vom Verkauf nichts gewusst. Die weiteren Beratungen dazu werden allerdings nichtöffentlich erfolgen.

Etwas Erstaunen erregte das Thema Defibrillator im Rathaus. Mit viel Euphorie und einigen Umbaumaßnahmen, unter anderem einer neuen Eingangstür, wurde das Gerät im Eingangsbereich des Rathauses installiert. Man war stolz auf diese Errungenschaft. Just diese Tür wird jetzt zum Stolperpunkt, da diese bei Notruf von der Leitstelle Balingen ferngesteuert geöffnet wird. Dies funktioniert aber nur, wenn das Schloss der Tür nicht mit dem Schlüssel abgeschlossen wird.

Viele Nutzer des Rathauses schließen aber ab, so Ortsvorsteher Berthold Krieg, und dann kann die Leitstelle so oft auf den Knopf drücken wie sie will, nichts tut sich, der Helfer steht vor verschlossener Tür. Der Defibrillator sei dann zwar sicht- aber nicht erreichbar. Die Installation hinter der Tür erweise sich auch optisch als nicht ideal, das Gerät werde so nicht wahrgenommen. Ein Ortschaftsrat fasste es kurz zusammen: "Es ist fast wie ein Schildbürgerstreich – wenn Hilfe gebraucht wird und keiner kommt rein." Dafür soll jetzt Abhilfe geschaffen werden.

Baum fällt zugunsten der Grillstelle im Scharlenbachtal

Auf Anfrage eines Bürgers erklärte Ortsvorsteher Berthold Krieg, dass die Sanierung der Grillstelle im Scharlenbach weiterverfolgt werde und diese noch schöner werden solle. Soweit zufrieden monierte der Bürger aber das Fällen eines Baumes, den er im Bereich der vom Nabu angelegten Streuobstwiesen gepflegt habe. Der sei zwar nicht mehr der gesündeste, aber zeitweise die Heimat einer seltenen Vogelart, zu den Tätern wollte er sich nicht äußern. Die meldeten sich von selbst. Es waren Mitglieder des Ortschaftsrates, die zur Fortführung der Verschönerungsmaßnahme an der Grillstelle den aus ihrer Sicht kaputten Baum gefällt hatten. Eine besondere Kennzeichnung zum Schutz des Baumes hatten sie nicht erkennen können.

Am Rande der Sitzung wurde noch eine Änderung der Öffnungszeiten der Ortschaftsverwaltung und die Besetzung des Wahlausschusses zur Landtagswahl im März beschlossen.