Ein idyllischer Ort: der mit viel Liebe angelegte Dorfanger mit Kinderspielplatz, renaturierter Lauchert und dahinter liegender Festhalle. Eine Idylle, die bei einem Hochwasser schnell getrübt wird, wenn die Lauchert im Ort über die Ufer tritt und die Halle flutet. Die Schäden des letzten Hochwassers sind behoben, doch es fehlen noch Sicherungsvorrichtungen in den Eingangsbereichen. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Maßnahmen an der Stettener Festhalle sind noch nicht abgeschlossen / Warten auf Haushaltsverabschiedung

Von Rainer Eule

Burladingen-Stetten. Die Tagesordnung der Ortschaftsrat Sitzung ließ eigentlich nichts Besonderes vermuten, trotzdem zeigten die Punkte Mitteilungen und Verschiedenes, wo den Räten momentan der Schuh drückt.

Etwas eigenartig war allerdings, dass das Gremium bereits mehr als eine Viertelstunde vor Sitzungsbeginn vollständig war und eifrig in den Sitzungsvorlagen blätterte. Sollte hier bereits die nichtöffentliche Sitzung vorberaten werden? Aus dem Stimmengemurmel konnte herausgehört werden, dass es wohl um die Festsetzung von Ausgleichsflächen in der Regional- oder Flächennutzungsplanung ging.

Gemeinderat hat dem Baugebiet "Eschle IV" zugestimmt

Mit dem Sitzungsbeginn wartete Ortsvorsteher Hans Locher pünktlich bis zwanzig Uhr und konnte dann für die Ausweisung des langersehnten Baugebietes "Eschle IV" mit erfreulichen Nachrichten aufwarten. In seiner Sitzung im März 2015 habe der Gemeinderat dem Baugebiet zugestimmt, die Bedenken der Naturschützer waren ausgeräumt, und der Bebauungsplan wurde als Satzung beschlossen.

Gleichlaufend sei der Erste Beigeordnete Berthold Wiesner beauftragt worden, die Erschließungskosten zu ermitteln und die Vermessung des Baugebietes in Auftrag zu geben. Wiesner habe zugesagt die Dinge zeitnah umzusetzen, der Bauplatzpreis lasse noch auf sich warten. Die Frage der Räte nach dem Zeitpunkt, zu dem Bauplätze gekauft werden können, beantwortete er damit, dass man damit wohl bis in den Herbst warten müsse. Nach Ausschreibung, Vergabe und Ausführung der notwendigen Erschließungsarbeiten wird ein realistischer Baubeginn für die "Häuslesbauer" wohl erst im Frühjahr 2016 anzunehmen sein.

Die Zustimmung des Gemeinderats zur Buslinie nach Mössingen wurde zur Kenntnis genommen, es blieb der Wunsch nach einer Verlängerung der Buslinie bis Stetten und Hörschwag. Ob dies gelingt, würde der zweijährige Probebetrieb zeigen.

Positiv bewertete Ortsvorsteher Hans Locher die Entwicklung der Kindergartenzahlen, die sähen gar nicht so schlecht aus. Kopfschütteln gäbe es allerdings bei den Eltern über die angebotenen Öffnungszeiten. Vielleicht ergäbe sich eine Verbesserung, wenn man das Ziel der Ganztagsschule erreiche. Dazu seien aber noch viele Fragen offen, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Wieder hörbares Knurren bei den Räten, die Thematik des Transfers in Richtung Burladingen war schon vor der Bürgermeisterwahl bekannt und es müsse doch zeitnah möglich sein, eine Entscheidung zu treffen, ob es Geld gibt oder keines, auch die Stettener Grundschule brauche Planungssicherheit.

Angesprochen wurde noch der Radweg von Stetten nach Melchingen und seine restliche Asphaltierung, von dem ursprünglich geplanten Spritzbelag sei man zwischenzeitlich abgekommen, die Kosten für die jetzt vorgesehene Asphalttragdeckschicht seien mit 77 000 Euro veranschlagt, von denen Stetten etwa 35 Prozent zu tragen hätte. Die entsprechenden Mittel sollten im Haushaltsplan 2016 aufgenommen werden.

Angemahnt wurde aus den Reihen der Räte auch die Fertigstellung des Hochwasserschutzes an der Festhalle. Der Ortsvorsteher verwies dazu auf die noch fehlende Verabschiedung des Haushaltsplanes der Stadt für das Jahr 2015, in dem die dafür notwendigen Mittel eingestellt seien.

Ohne Verabschiedung können die Mittel nicht ausgegeben werden. Ein Hochwasser wird dies wohl kaum interessieren, so ein Ortschaftsrat, komme es früher als der Beschluss des Haushaltsplanes, sei die Festhalle eben wieder "futsch".