Die sanierte Stadthalle erstrahlt in neuem Glanz – aber der kostet auch die Veranstalter mehr Gebühren. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Burladinger Gemeinderat hat gestern die neue Gebühren- und Entgeltordnung für die Stadthalle beschlossen

Von Melanie Pieske

Burladingen. Die letzten Details zur Nutzung der neuen Stadthalle wurden in der gestrigen Gemeinderatssitzung geklärt. Klar ist: Sowohl Vereine als auch Veranstalter müssen sich auf höhere Gebühren einstellen. Vor allem Auswärtige müssen tief in die Tasche greifen.

Eines blieb in der gestrigen Gemeinderatssitzung unangefochten: Der große Saal in der neuen Burladinger Stadthalle wird Wolfgang-Grupp-Saal heißen, die kleine Halle wird Turnvater Jahn gewidmet. Der Trigema-Chef hatte über die Wolfgang-und-Elisabeth-Grupp-Stiftung neue Tische und Stühle für 113 000 Euro und eine 80 000 Euro teure Lautsprecheranlage angeschafft, was mit einer Namensgebung gewürdigt wurde.

Auch mit der neuen Benutzungs- und Entgeltordnung für die neue Stadthalle waren die Gemeinderäte an sich einverstanden. Einen Einwand hatte Dörte Conradi, Sprecherin der CDU, aber dann doch: In der Zweckbestimmung des Wolfgang-Grupp-Saals seien sportliche Veranstaltungen nur in Ausnahmefälle erlaubt, denn die sollen grundsätzlich in der Jahn-Halle stattfinden. "Ich finde, dass dieser Saal auch für den Schulsport nutzbar sein sollte", merkte sie an. Ballsportarten sollten zwar wie gehabt in der Trigema-Halle stattfinden, aber "hallenschonender" Tanzsport, Gymnastik und ähnliches sollten nicht ausgeschlossen werden.

Alexander Schülzle, Sprecher der Burladinger Freien Wähler, gab Conradi Recht. "Auch mir ist diese Formulierung aufgestoßen." Nach ausführlicher Diskussion stimmte Bürgermeister Harry Ebert den Einwänden der Räte zu, der Paragraph wird entsprechend ergänzt.

Beim Entgelt für die Hallennutzung machte sich im Gremium ein wenig Unsicherheit breit: Sind die Gebühren vielleicht zu teuer? Für ortsansässige Veranstalter soll der Wolfgang-Grupp-Saal beispielsweise 1200 Euro, für Vereine 600 Euro (früher 188 Euro) kosten. Auswärtige Veranstalter zahlen als Grundbetrag 2400 Euro, auswärtige Vereine 1800 Euro. Zusätzliche Ausstattung wie Geschirr oder Soundanlage kosten noch einmal extra. "Wir wollen doch mit unserer Halle auch Werbung machen", mahnte Conradi. Mit den hohen Kosten für Nicht-Burladinger könne die Stadt sich schwer tun, die richtige Anreize zu schaffen.

Hauptamtsleiter Michael Schäfer bestätigte auf Nachfrage der Räte, dass Burladingen im Vergleich zu anderen Gemeinden im Kreis bei den Gebühren für die Auswärtigen "an der oberen Grenze" liege. Das Gremium einigte sich darauf, sich die Belegung der Stadthalle und die Gebühren in einem Jahr noch einmal anzusehen und gegebenenfalls zu überarbeiten. "Wir beobachten das", beruhigte der Bürgermeister.

Der Schwerpunkt der Nutzung solle überhaupt zunächst auf Burladingen liegen. Veranstalter, die sich zur "Burladinger Festkultur" (zum Beispiel die Narrenzunft Nautle oder die Stadtkapelle) verpflichten, müssen nur die Hälfte des Grundbetrages zahlen – also 300 Euro – und Veranstaltern mit dem "Fairfest-Siegel" werde nur ein symbolischer Betrag von einem Euro in Rechnung gestellt, erklärte Ebert.

Auch beim Gebührenerlass bei gemeinnützigen Veranstaltungen sei weiter "riesiger Spielraum". "Das haben wir schon immer flexibel gehandhabt, und das wird auch mit der neuen Benutzungs-und Entgeltordnung weiter so sein", sagte der Stadtchef.