Verdienten Beifall gab es für die jungen Musiker beim Klangwelten-Konzert. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Nur 30 Zuhörer kommen zum Klangweltenkonzert in der Stadthalle

Burladingen (eb). Mit den Klangwelten-Konzerten will die Jugendmusikschule hochklassige Musiker nach Burladingen holen. Am Sonntagnachmittag blieb beim Konzert "Steinway B211 trifft auf Stirling-Quintett" allerdings die erhoffte Zuhörerzahl aus: Nur knapp über 30 Personen fanden sich im weiten Raum der Stadthalle ein.

Die Enttäuschung stand den Verantwortlichen unübersehbar ins Gesicht geschrieben. Einer der Organisatoren betrieb Ursachenforschung: In Burladingen müsse diese Art der Kunst erst Fuß fassen, die Leute müssten merken, dass man solche Konzerte nicht nur in den Kulturtempeln der Großstädte geboten bekomme.

Wer jedoch in die Stadthalle gekommen war, bekam eindrucksvolle Klangwelten zu hören. Das Stirling-Quintett, bereits von der Aufführung des Märchen "Peter und der Wolf" im vergangenen Jahr bekannt, und der Pianist Christopher Schmitz, Solorepetitor am Staatstheater in Stuttgart, ließen sich von der Publikumsflaute nicht beeindrucken. Mit facettenreichen Klangkombinationen nahmen sie das Publikum mit auf die Reise durch die Literatur für Bläser und Klavier.

Es war eine Freude, wie die jungen Musiker ihre Instrumente voll ausspielten und die Partitur mit viel Gefühl aufnahmen. Das Stirling–Quintett bilden Sabine Beiswenger, Querflöte, Monika Wunder, Oboe, Stefanie Faber, Klarinette, Christina Kloft, Horn, und Simone Manna, Fagott. Eingangs waren die Ballade, Pastorale und Dance von Eric Ewazen zu hören, gefolgt vom Quintett op. 79 von August Klughardt, seiner letzten Kammermusikkomposition. Das Cing Pieces Trio von Jacques Ibert bot typisch französischen Pastoralklang.

Christoph Schmitz intonierte Klavierstücke von Brahms; kurze, auffällig unauffällige Stücke, in denen sich Brahms seinem Kompositionsstil treu blieb.

Alle sechs Musiker boten gemeinsam ein furioses Finale mit dem Sextett für Bläser und Klavier von Francis Poulenc, eine Reise in die Hauptstadt Frankreichs mit ihrem pulsierenden Leben, ihren idyllischen Seiten und auch ihren Lastern.

Es gab vom Burladinger Publikum nochmals viel berechtigten Beifall für die Musiker, die sich mit der Zugabe "Der Mond ist aufgegangen" verabschiedeten.