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Wasserhaushaltsplan: Kälte führt zu Reparaturkosten, aber die Grundgebühr zahlt sich aus.

Für den Haushaltsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung Burladingen begann das neue Jahr bitter. Bitterkalt. Es gab teure Rohrbrüche.

Burladingen. Auch einige Bürger der Fehlastadt hatten mit eingefrorenen oder geplatzten Wasserleitungen zu kämpfen, saßen am Morgen ungeduscht und ohne Frühstückskaffee da, weil das Wasser nicht mehr laufen wollte. Solange die Temperaturen so niedrig liegen, mal hochgehen und wieder fallen, ist mit derlei Unbill zu rechnen.

Haushalt soll im Rahmen bleiben

Der Erste Beigeordnete Berthold Wiesner, der gestern dem Gemeinderat die Planungen für 2017 vorlegte, hofft trotzdem, dass sein Haushalt in diesem Jahr in dem von ihm berechneten Rahmen bleibt. Denn bis auf die Rohrbrüche hatte der ausgefuchste Finanzmann eigentlich frohe Kunde für die Räte – und damit auch die Burladinger Wasserverbraucher parat.

Jahrelang war der Eigenbetrieb Wasserversorgung ein bedrohliches Minusgeschäft, und spätestens als die Erhöhung des Wasserpreises in der Nachbarstadt den vermeintlich sicher sitzenden Oberbürgermeister aus dem Amt spülte, wusste auch die Burladinger Verwaltung, dass es so nicht weiter gehen kann.

Zuvor schon hatte Bürgermeister Harry Ebert im Gemeinderat angedeutet, dass er einmal die Gewinne der Verpachtung für Windkraft zur Deckung des so lange defizitären Wasserhaushaltes heranziehen wolle. Die Erhöhung des Wasserpreises in Burladingen kam erst nach der Bürgermeisterwahl – und sie kam sozial verträglicher und ausgereifter.

Alle müssen die Grundgebühr bezahlen

Die Grundgebühr für Wasserzähler wurde eingeführt; jetzt zahlen auch Grundstücksbesitzer, die noch nicht gebaut haben oder ihr bereits angeschlossenes Grundstück jahrelang vorhalten. Und es zahlen jene, die Leerstand haben. Gerade in Burladingens Stadtmitte ist das oft genug der Fall. Gleichzeitig wurde der Wasserpreis maßvoll erhöht.

Folge: Die neuen Windräder drehen sich noch nicht – aber das stetige Absinken in immer neue Schulden scheint zumindest gestoppt. Betrug im Jahr 2012 der Verlust noch 290 000 Euro, waren es 2015 nur noch 97 000 Euro. Und das, obwohl die Netzunterhaltung von 298 000 auf 429 000 Euro nach oben schnellte. "Wir investieren regelmäßig", sagt Wiesner. Denn das ohnehin schon sehr marode und wegen der Teilorte so viele Kilometer lange Netz verkommen zu lassen, wäre am Ende noch viel fataler.

Die Gesamtinvestitionen für 2017 werden also 862 000 Euro betragen, die Nettoneuverschuldung wird vermutlich bei 390 000 Euro liegen. Um alte Schulden abzutragen, wird der Eigenbetrieb Wasserversorgung 432 000 Euro aufbringen müssen. Der Schuldenstand steigt auf 5,32 Millionen an.

Die Stadt wird aus ihrem Haushalt in den eigenständigen Betrieb Wasserversorgung also immer noch rund 100 000 Euro hinüber fließen lassen müssen. Vielleicht solange, bis die neuen Windräder sich wirklich endlich mal drehen.