Evita Hildegard Koptschalitsch referierte über das Leben und Wirken der Hildegard von Bingen. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenfrühstück: Vortrag über Hildegard von Bingen

Von Vera Bender

Burladingen-Hausen. Beim ökonomischen Frauenfrühstück in Hausen stand bei etwa 60 Frauen das Thema "Hildegard von Bingen" im Mittelpunkt. Referentin Evita Hildegard Koptschalitsch sprach über die Biografie der großen Nonne, ihr Werk und ihre Visionen sowie Konsequenzen für das eigene Leben.

Und sie räumte im Laufe ihres Vortrages mit einem weit verbreiteten Irrglauben auf: die medizinischen Bücher und Werke über die Heilkräuter, die Hildegard von Bingen zugeschrieben werden, stammen gar nicht von ihr. Die "Prophetin vom Ruppertsberg" habe nie Bücher über Heilkräuter oder deren medizinische Wirkung geschrieben. Laut Koptschalitsch wurden diese Werke erst lange nach dem Tode der Benediktinerin veröffentlicht und ihr zugeschrieben, um damit entsprechend Geld zu machen – bis heute. Da waren die Zuhörerinnen doch erstaunt.

Eindrücklich war das Leben der Hildegard von Bingen dennoch. Im Alter von etwa zwölf Jahren musste sie im Jahr 1110 mit auf das Männerkloster Disibodenberg. Dies bedeutete eingeschlossen und bei nur drei Fensteröffnungen eingemauert zu sein. Eine Tortur für ein zwölfjähriges Mädchen, das wahrscheinlich erst mit 38 Jahre wieder aus dem Männerkloster raus durfte. Und obwohl die Zeit damals recht frauenfeindlich war, schaffte es Hildegard von Bingen dennoch, beim Papst Gehör und Anerkennung zu finden, ihr eigenes Kloster auf dem Ruppertsberg zu gründen.