Kirche: Förderverein hat finanziell sein Ziel erreicht / War es am Sonntag das letzte Kappelfest?

Das Kappelfest lockt alljährlich immer mehr Besucher an. Mehrere hundert Gäste wurden am Sonntag im Schatten der Marienkapelle vom Förderverein bewirtet.

Burladingen-Ringingen. Das erste Kappelfest wurde vom Ortschaftsrat ausgerichtet. 2008 wurde der Verein zur Unterstützung und Erhaltung der Marienkapelle gegründet, der fortan diese Aufgabe übernahm.

Am vergangenen Sonntag, bei der elften Auflage, sorgten 15 Helfer um den Vorsitzenden Martin Maier dafür, dass der Verein sein erklärtes Ziel erreichte. Für die Sanierung, überwiegend von Dach und Außenfassade, sind rund 150 000 Euro veranschlagt. 50 000 Euro hatte sich der Förderverein als zu erwirtschaftendes Ziel gesetzt. Der Rest, abzüglich einiger Zuschüsse, müsse in den Haushalt der Stadt eingestellt werden.

Messe wird vom Chor mitgestaltet

Das Kappelfest erfreut sich jedes Jahr eines noch größeren Andrangs. Freie Plätze im Zelt gab es am Sonntag lange nicht, draußen wurden zusätzlich Festgarnituren aufgebaut. Schnitzel mit Pommes, Spätzle und Salat, Schnitzelwecken und Rote fanden reißenden Absatz, so dass man um die Mittagszeit das erste Mal Nachschub besorgen musste.

Die Andacht wurde wie bereits in den vergangenen Jahren vom Kirchenchor Ringingen unter der Leitung von Martin Metz mitgestaltet. Danach gab es Kaffee und Kuchen, später auch Wurstsalat.

Die Marienkapelle steht am Ringinger Friedhof, dort wo einst eine wichtige Heerstraße entlang führte. Urkundliche Erwähnung fand sie erstmals am 28. September 1507 auf einem Pergament. Vermutet wird aber, dass sie um einiges älter ist und um das Jahr 1450 als Wiedergutmachung für die Freveltaten des Kleinhans Schwelher entstand, ein Ritter auf dem Nähberg, der 1450 starb und zuvor seinen Ringinger Untertanen das Leben schwer gemacht hatte. Im 30-Jährigen Krieg brannte die Marienkapelle aus, weshalb sich die Ringinger im März 1652 an den Fürsten von Hohenzollern-Hechingen wandten und um Holz für die Wiedererrichtung des kleinen Gotteshauses baten. Im Juli 1659 konnte Weihbischof Sigismund Müller von Konstanz die Kapelle wieder einweihen. Kunsthistorisch wertvoll sind die Bilder des Freskenmalers Franz Ferdinand Dent. Es sind dort nicht nur, wie im Barock üblich, Heilige abgebildet, sondern auch Bibel-Geschichten aus dem Alten Testament und Ringinger Zeitgenossen abgebildet.