Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein beliebtes Motiv in zahlreichen Filmen und Serien ist die Reise

Ein beliebtes Motiv in zahlreichen Filmen und Serien ist die Reise durch die Zeit. Wie bei H. G. Wells "Die Zeitmaschine", die "Terminator"-Reihe, "Zurück in die Zukunft" oder die englische Kultserie "Dr. Who".

Die Idee ist fast immer gleich. Ein Zeitreisender ist mit einer Maschine in der Vergangenheit unterwegs. Er greift absichtlich oder unabsichtlich in Ereignisse der Vergangenheit ein und ändert so die Geschichte, mit positiven oder negativen Konsequenzen für die Gegenwart. Und viel Spannung für den Zuschauer im Kino, der sich fragt: "Wenn ich die Zeit zurückdrehen und etwas in meiner Vergangenheit verändern könnte: Was könnte das sein? Was würde ich ändern, wenn es möglich wäre? Und wie würde mein Leben heute aussehen, wenn es damals anders gelaufen wäre?"

Ein verlockender Gedanke. Einfach zurück in die Vergangenheit und die eigene Geschichte neu schreiben. Fehler, die man früher gemacht hat, nicht mehr machen und vermeiden. Alles nochmal anders machen. Verlockend.

Aber nur ein Gedanke. Denn es gibt keine Zeitmaschinen. Nicht irgendwo in der Werkstatt eines genialen Erfinders. und nicht eingebaut in coole Sportwagen aus den 1980ern.

Wir haben, zumindest auf dieser Welt, nur ein Leben. Es hat keinen Reset-Knopf und wir können nicht auf "Werkseinstellungen" drücken und alles nochmal auf Anfang stellen.

Ein Leben. Wir können es nur einmal leben. Das ist die Wirklichkeit.

Wenn wir in diesen Wochen in vielen Kirchen rund um Calw Konfirmationen feiern, dann feiern wir, um die Konfirmanden für dieses eine Leben zu segnen. Gottes Segen für den weiteren Weg. Das Beste, was wir als Kirche (und als Pfarrer) zu geben haben. Ein Segen, der die Jugendlichen fürs Leben stärkt, ihnen Lust aufs Leben macht und sie daran erinnert, dass sie eine Stütze und Begleitung haben, wenn sie das wollen. Einen Gott. der ihnen zur Seite steht. In den schönen wie in den harten Zeiten, die das Leben im Lauf der Jahre mit sich bringt.

Und wir erinnern die Konfirmanden daran, dass sie nur ein Leben zur Verfügung haben. Keine Chance, später einmal in die Vergangenheit zu reisen und etwas nachträglich zu korrigieren. Deshalb lieber gleich einen guten Weg einschlagen und das eigene Leben mit Freude gestalten. Damit die Sehnsucht nach einer Rückkehr in die Vergangenheit gar nicht erst aufkommt.

  Lennart Meißner ist evangelischer Pfarrer in Möttlingen und Verantwortlicher für die Choy-Jugendkirche Althengstett