Alte Krippe kommt wieder in die St.-Georgskirche / Michael Mauz hat die Figuren liebevoll restauriert

Von Rainer Eule

Burladingen. Mit einer kleinen Sensation wartet der Förderverein St.-Georgskirche in der Weihnachtszeit auf: Die Mitglieder haben die alten Krippenfiguren wieder hervorgeholt und detailgenau restauriert.

Einige Mitglieder des Fördervereins waren früher selbst Messdiener in der St.-Georgskirche. Sie erinnerten sich an die alte Krippe die bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts jedes Jahr zu Weihnachten in der Kirche aufgebaut wurde.

Die Figuren wurden auf dem Dachboden der Kirche aufbewahrt und während der umfassenden Sanierung in die Fideliskirche ausgelagert. Aus den Augen aus dem Sinn – in diesem Falle schon, denn die schon auf dem Dachboden der Georgskirche stark beschädigten Krippenfiguren verfielen in einer Seitenkammer im Turme der Fideliskirche weiter und zerbrachen teilweise. Bis sich jetzt Malermeister Meinrad Mauz, der sich mit der Geschichte der Georgskirche gut auskennt, an das Figurenverlies erinnerte.

Dort wurden sie vom Förderverein dann auch in einem bemitleidenswerten Zustand gefunden. "Durch Mitleid wird die alte Krippe nicht wieder lebendig", dachte sich wohl Malermeister Michael Mauz und so machte er sich an die Arbeit die Figuren in monatelanger Arbeit zu restaurieren und fachgerecht im alten Stil neu zu fassen. Eine langwierige Arbeit, denn viele fehlende Teile mussten neu modelliert werden und auch die Farbgebung musste nach alten, heute nicht mehr verwendeten, Malmethoden erfolgen. Einfach anstreichen und trocknen lassen kam nicht in Frage.

Die Restaurierung der Krippenfiguren erforderte viel Sachverstand, Liebe zum Detail und Identifikation mit den Figuren und ihrer altehrwürdigen Herkunft. Mit seiner Arbeit hat der junge Malermeister ein weiteres wertvolles Mosaiksteinchen zur Erhaltung der St.-Georgskirche beigetragen.

Zur Erhaltung der wunderschönen Barockkirche dienen nicht nur die bauliche Instandhaltung, sondern auch die Wiederbelebung der alten Bräuche – gerade dazu zählt auch der Aufbau der Krippe zur Weihnachtszeit.

Am frühen Montagmorgen war es dann soweit, Stellprobe für den Aufbau der Krippe: Wohin, wie hoch und wie groß soll das Arrangement sein. Als Platz war der rechte Seitenaltar gleich ausgemacht und so wurde der Stall probehalber dort platziert. Nicht so einfach, denn das Stallgebäude ist immerhin zwei Meter breit und einen Meter hoch. Gebaut aus knorrigen Ästen und original mit Stroh gedeckt und, um nichts vom Originalzustand zu zerstören, nur mühsam zu reinigen.

Die Krippenfiguren sind bis zu 40 Zentimeter hoch. Ein gewaltiger Elefant und Kamele im Tross der heiligen drei Könige und Hirten mit zahllosen Schafen umringen die heilige Familie.

Erstmals präsentiert wird die Krippe zum Konzert der Sängerfreunde am Sonntag, 21. Dezember. Bis dahin haben die Mitglieder des Fördervereins noch viel zu tun. Das Interieur und die Landschaft müssen geschaffen werden, da gibt es nichts fertig zu kaufen, stilgerechte Handarbeit ist gefragt. Seitens des Fördervereins ist vorgesehen, dass die Krippe in der Weihnachtszeit jeweils Sonntagnachmittags zugänglich ist.