Beim Lesefest der Volkshochschule Burladingen stellten die literarisch Begeisterten ihre Lieblingsbücher vor. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesen: Jeder Teilnehmer darf sein Lieblingsbuch vorstellen

Burladingen. Der "Frederick-Tag" jährte sich zum 20. Mal. Deshalb luden Volkshochschulleiterin Tanja Marquart und die Leiterin des Literatur-Treffs, Gabriele Loges, am Freitagabend zum Lesefest ein. Jeder durfte sein Lieblingsbuch vorstellen. Auch wenn sich nur ein kleines Grüppchen eingefunden hatte, so wurde der Abend zu einem literarischen Fest.

Die Maus Frederick aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Leo Lionni hatte Farben, Sonnenstrahlen und Wörter statt Nüsse und Körner für den Winter gesammelt. Und schließlich bereicherte sie damit die langen Winterabende der anderen Mäuse. Auch am Freitag waren die Buchvorstellungen eine Bereicherung. Vor allem machten sie Lust zum Lesen. "Den Hermann Lenz finde ich sehr schön", bekannte die Erste in der Runde. Sie meinte damit nicht nur die Werke, sondern auch den bereits verstorbenen Schriftsteller selbst.

"Wenn Dokumentation und Literatur zusammentreffen, dann ist das höchste Kunst. Das liebe ich", äußerte Gabriele Loges und freute sich, Autor Uwe Timm erst kürzlich auf der Frankfurter Buchmesse selbst getroffen zu haben. Ob "Am Beispiel meines Bruders" oder "Die Entdeckung der Currywurst" – die "klare, schnörkellose Sprache" beeindrucke, so Loges. Eine andere Besucherin liebt es, "wenn ein Buch mich emotional berührt. Wenn ich lachen und weinen kann." Wie bei "Ein Mann namens Ove", das von einem unsympathischen Streithammel und Kontrollfreak handelt, der einem mehr und mehr ans Herz wächst und sein eigenes immer mehr entdeckt. Fredrik Backman hat es geschrieben.

"Brüllend komisch und tief traurig", fand eine Teilnehmerin das Buch "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" von Joachim Meyerhoff. Mit viel Tiefe und vor einem ernsten Hintergrund geht der Autor auf seine Beziehung zu seinem Vater ein, der Direktor einer Jugendpsychiatrie war, in der Meyerhoff aufwuchs.

Absolut ernst und berührend hingegen das Leben der chinesischen Mädchen auf dem Dorf. Mädchen, die im ländlichen China nichts wert sind, so dass man ihnen nicht einmal Namen gibt, sondern sie einfach durchnummeriert. "Die namenlosen Töchter" von Xinran – "Ich glaube, das beste Buch, das ich gelesen habe", so die Besucherin.

Um die orientalische Erzählweise und die Schönheit Algeriens geht es in den meisten Büchern von Yasmina Khadra, wie "Die Attentäterin". Eine sehr poetische Erzählweise lege er bei "Die Engel sterben an unseren Wunden" an den Tag, so der einzig männliche Teilnehmer.

"Jeder nimmt heute Anregungen mit. Ich habe meine gefunden", zog Volkshochschulleiterin Marquart ihr Fazit. Gabriele Loges verkündete gut gelaunt: "Ich lese alle!"