Gemeinderat: Kindergarten-Betreuung sowie Zusammenarbeit mit Grundschule Stetten werden ausgeweitet

Die Betreuung der Kinder im katholischen Kindergarten St. Josef wird ausgeweitet: Eltern können ihre Zwei- bis Sechsjährigen dort künftig mit Mittagessen versorgen und von Dienstag bis Freitag bis 16.30 Uhr betreuen lassen. Dies beschloss der Burladinger Gemeinderat einstimmig.

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen-Stetten. Von einem "weißen Fleck" auf der Landkarte, der endlich geschlossen werde, sprach Dörte Conradi (CDU) und Alexander Schülzle (Freie Wähler) fragte provokativ: "Warum haben wir das eigentlich nicht viel früher gemacht?" Der Kindergarten in Stetten wird mit einer 0,7 Prozent-Stelle aufgestockt, das Betreuungsangebot am Nachmittag ausgeweitet. Die Stadt muss dafür jährlich mit 25 000 Euro Mehrkosten rechnen. Für Einrichtung und Ausstattung des Kindergartens fällt einmalig ein Betrag von 5000 Euro an.

Eltern können zwischen Regelbetreuung, verlängerten Öffnungszeiten und Ganztagsbetreuung wählen, ihr Kind maximal 39 Stunden pro Woche im Kindergarten unterbringen und dort in der Mittagszeit auch verköstigen lassen. Möglich wird das, weil in der Grundschule nebenan ebenfalls die Ganztagesbetreuung und das Mittagessen eingeführt wurden.

Kindergartenkinder und Grundschüler sitzen also künftig häufiger an einem Tisch. Ebenso wie ihre Lehrerinnen und Erzieherinnen, die in Zukunft noch enger zusammenarbeiten wollen. So betonte es Kindergartenleiterin Marion Reichert in der Gemeinderatssitzung. Sie stellte das Konzept vor und erläuterte die Vorteile für Eltern und Kinder. Zu viele Kinder waren aus eben jenem weißen Fleck Stetten und Hörschwag in Nachbargemeinden und Nachbarkreise abgewandert. Dort lockten bessere Betreuungsangebote und Waldorf-Einrichtungen. Und schließlich geriet sogar die Existenz der Grundschule in Gefahr. Und: Burladingen musste im Rahmen des interkommunalen Finanzausgleichs für jedes Kind aus Burladingen, das es nicht in einem eigenen Kindergarten betreut, an die anderen Gemeinden bezahlen. Im Jahr 2012 waren dies 67 000 Euro, 2013 und 2014 jeweils 25 000 Euro. 2015 immerhin noch 17 000 Euro. Geld, das man, so Hauptamtsleiter Michael Schäfer, auch in die bessere Betreuung der Kinder auf Burladinger Gemarkung stecken könnte. Genau das wurde nun beschlossen. Zusammen mit der Kleinkinder-Betreuung bei den Zwergen-TigeRn (Tiger steht für "Tagespflege in anderen geeigneten Räumen") für unter Zweijährige, dem erweiterten Betreuungsangebot in Kindergarten und Grundschule, soll es den Eltern auf der oberen Alb jetzt besser möglich sein, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen.

Auch in Ringingen und Hausen liefen die erweiterte Betreuung in den Grundschulen und die Versorgung mit Mittagessen an. Schäfer räumte allerdings Probleme beim Transport des Essens ein. Die Anlieferung habe man sich einfacher vorgestellt. "Wir sind noch im Probejahr", gab er zu bedenken und versprach, dass derlei Kinderkrankheiten bald ausgeräumt sein werden.