Im Bietenhausener Feuerwehrhaus waren die Helferinnen seit dem frühen Morgen damit beschäftigt, die 86 Beeten für die zwölf Schuss in die beiden Elektro-Öfen in der Gemeindebackküche vorzubereiten. Die Gäste beim Beetenfest machten einen zufriedenen Eindruck. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Bietenhausener Beetenfest zieht mit besonderen Köstlichkeiten viele Besucher an / In der Küche ist Handarbeit Trumpf

Von Roland Beiter

Rangendingen-Bietenhausen. Die Helfer des Obst- und Gartenbauvereins Bietenhausen hatten am Sonntag alle Hände voll zu tun. 84 Beeten, jede mit dem Durchmesser eines Autorades, hatten sie gebacken.

Für die ersten Bäckerinnen des traditionellen Beetenfests hatte die Tagwacht um 5 Uhr in der Früh begonnen. Der Ofen musste angeheizt und die ersten Vorteige angesetzt werden. Gegen 8 kam dann die Verstärkung, die sich um das Äpfel- und Zwiebelschälen kümmern musste. Es gab viel zu tun.

Ein Zentner Äpfel und ein halber Zentner Zwiebeln standen bereit. 40 Kilo Mehl wurden in der Teigmaschine verschafft. Dazu Literweise Rahm und Pfundweise Butter, mit denen die leckeren Beeten zu wahren Kalorienbomben mutierten. Damit waren sie zwar nicht unbedingt etwas für Figurbewusste, dafür für echte Genießer.

Das, was am Sonntag im Bürgerhaus auf den Tisch kam, war echte Handarbeit in bester bäuerlicher Tradition. "Es ist schon jedes Mal ein Riesenaufwand, doch der lohnt sich", sagte Obstler-Vorstand Rudi Schmid. Und trotz des frühen Beginns war seine Mannschaft bestens gelaunt. Man sah, die Arbeit zu einem solch leckeren Ergebnis machte ihnen sichtlich Spaß.

Bis in den frühen Nachmittag waren die Helfer beschäftigt, bis der letzte von insgesamt 12 Schuss in den Ofen ging: 40 Zwiebelbeeten mit viel Rahm, 28 Apfelbeeten mit hausgemachtem Weckmehl und Zimt-Zucker bestreut und nicht zuletzt die 16 traditionellen Ziegerbeeten, in deren mit Kurkuma gelb gefärbtem Rahm Rosinen versenkt waren.

Der Andrang am Beeten-Büfett war enorm. Im Bürgersaal war nur schwer ein Sitzplätzchen zu ergattern. Auch unter dem Zeltdach direkt vor der Gemeindebackküche waren die Tische gut gefüllt und alle machten einen zufriedenen Eindruck. Sehr zur Freude natürlich der Obstbauern, die sich über den Lohn für ihre reichliche Arbeit freuten.

Die Obstausbeute in Bietenhausen sei in diesem Jahr sehr ungleich auf die verschiedenen Gewanne verteilt, sagte der Vorsitzende. Während "Im Hohen" die Bäume unter ihrer Last an Äpfeln, Birnen und Zwetschgen oft gestützt werden müssen, könnte die Ernte im "Tobel" besser sein, fasste er zusammen. Außerdem habe sich in dieser Saison einmal mehr gezeigt, dass die Ernte auch sortenbedingt mal besser, mal schlechter ausgefallen sei.