Jutta Schluck, Nebenerwerbslandwirtin aus Geislingen, ist Kalendergirl für den Monat Dezember. Mit dem weiteren Erlös aus dem Kalenderverkauf wollen die Landfrauen Zollernalb jetzt den Bau eines Brunnens in Toril auf den Philippinen finanzieren. Foto: Jill Carstens/ KTEP Foto: Schwarzwälder-Bote

Landfrauen: Ein Brunnen für Toril auf den Philippinen ist das Ziel / Hilfe für andere Frauen

Nachdem der Kalender der Landfrauen Zollernalb zum kleinen Verkaufsrenner geworden ist, wollen die Landfrauen und Bäuerinnen mit dem Erlös das Kressbronner Hilfs-Projekt KTEP beim Brunnenbau auf den Philippinen unterstützen.

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen/Balingen. "Unser Ziel ist es, mindestens einen Brunnen zu finanzieren, dessen Bau etwa 850 Euro kostet", sagt Annette Riehle, Bio-Bäuerin aus dem Burladinger Teilort Hausen. Sie ist die Burladinger Ortsgruppenvorsitzende der Landfrauen und hat den Kalender vor mehr als einem Jahr mit ihren Kolleginnen aus dem Kreis initiiert.

13 der Bäuerinnen und Landfrauen ließen sich von der Fotografin Jill Carstens aus Sonnenbühl für den immerwährenden Kalender ablichten, 500 Stück wurden gedruckt und in einer zünftigen Feier der Öffentlichkeit vorgestellt (wir berichteten).

Über die Hälfte der Kalender ist nun verkauft, und mit Hilfe der Sponsoren sind die Kosten für die Erstellung beglichen. "Nun sind wir in den schwarzen Zahlen und auf unserer Vorstandssitzung haben wir beschlossen, den weiteren Erlös zu spenden", berichtet Riehle.

Ein Projekt haben die Landfrauen ebenfalls schnell gefunden. Denn der Landfrauenverband Südwürttemberg hat sich schon vor einiger Zeit ein Hilfsprojekt ausgesucht und seine Mitglieder aufgerufen dies, wenn möglich, zu unterstützen. Es ist das KTEP mit Sitz in Kressbronn. KTEP steht für Kressbron-Toril-Education-Program und wurde vor 22 Jahren von dem Kressbronner Mark Kugel und seiner von den Philippinen stammenden Frau Aurora gegründet.

Ihr Fokus liegt auf Hilfe zur Selbsthilfe, sie versuchen in Toril, einer philippinischen Stadt mit etwa einer halben Million Einwohner, Arbeitsplätze zu schaffen, Schulen zu bauen – und Brunnen. Denn frisches sauberes Wasser ist dort keine Selbstverständlichkeit. Und oft sind es die Frauen, die mehrere Kilometer laufen müssen, um an das lebensnotwendige Nass heranzukommen, das oft verschmutzt und zum Trinken ungeeignet ist.

Fokus der Frauen liegt auf der Hilfe zur Selbsthilfe

KTEP hat mit Hilfe von Spenden schon über 170 Brunnen in Toril und den Dörfern oder Schulen in der Umgebung dieser Stadt entstehen lassen. So können sich den 154. Brunnen zum Beispiel die Landfrauen aus der Region Tettnang/Neukirch auf die Fahnen schreiben. Und einer der nächsten könnte als Spenderinnen auf einem Schild die Landfrauen des Zollernalbkreises nennen. "Wenn wir das schaffen, dann wissen wir, dass wir damit auch wieder vor allem Frauen aus anderen ländlichen Regionen unterstützt haben", sagt Annette Riehle.

Aurora Kugel, die 48-Jährige Mit-Initiatorin von KTEP, erfuhr durch den Schwarzwälder Boten von dem Kalender und vom Vorhaben der Landfrauen aus dem Zollernalbkreis. Sie war außer sich vor Freude. "Das ist so eine schöne Nachricht. Sagen Sie den Landfrauen im Zollernalbkreis vielen, vielen herzlichen Dank."