Bereits bei der Wahl vor zwei Jahren, hier der Urnengang im Schulzentrum, war es schwierig, genügend Kandidaten für das Burladinger Jugendparlament (Jupa) zu finden. Jetzt steht fest: Das Jupa der Fehlastadt wird noch kleiner werden. Foto: Rapthel-Kieser

Bei den Wahlen lassen sich nur noch zwölf Kandidaten aufstellen. Ziele werden überdacht.

Burladingen - Das Burladinger Jugendparlament (Jupa) wird schrumpfen: Für die Wahlen am Donnerstag und Freitag, 23. und 24. November, stehen nur noch zwölf Kandidaten auf der Liste. Derzeit besteht das Jupa aus 17 Mitgliedern. Zuvor waren es einmal 22.

Aber immerhin, andernorts im Zollernalbkreis hat es entweder noch nie eine kommunalpolitische Jugendbeteiligung gegeben, oder der Jugendgemeinderat wurde mangels Kandidaten und ob des fehlenden Engagements längst eingestampft. Das will in Burladingen wohl niemand wirklich.

Denn eigentlich hat auch der Landtag von Baden-Württemberg im Rahmen eines Gesetzesbeschlusses zur Änderung kommunalpolitischer Vorschriften im Oktober 2015 betont, wie wichtig ihm die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am demokratischen Prozess ist. Sie sollen auch auf kommunaler und städtischer Ebene mitwirken, einen eigenen Etat haben, sollen ein in der Hauptsatzung der Gemeinde verankertes Antrags-, Anhörungs- und Rederecht im großen Gemeinderat der Erwachsenen haben. Von all dem hat das Burladinger Jugendparlament in den vergangenen Jahren allerdings wenig Gebrauch gemacht.

Kommunalpolitische Meriten im Jupa erworben

Vor allem die Organisation der Tour-de-Burladingen und die Geldsammelaktion zugunsten Aids-Kranker waren klassischerweise die zwei der jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen, bei denen sich Jupa-Mitglieder engagierten. Und auch da jeweils nur der so genannte "harte Kern". Es hatte den Mitternachtssport gegeben und eine zeitlang auch die "Jupa-News", eine Zeitung, die die Jugendlichen heraus gegeben hatten.

Es gab Ausflüge zu Fortbildungen mit dem Dachverband und Tagungen. Und nicht zuletzt haben sich einige der jetzigen Gemeinderäte Burladingens, so wie Laura Hermann und Jörg Hammermeister (beide CDU) oder Daniel Deuringer (Freie Wähler), die ersten kommunalpolitischen Meriten im Jupa erworben.

Trotzdem, schon bei der Wahl vor zwei Jahren war es schwierig gewesen, genügend Kandidaten zu finden. Obwohl die Satzung, um den Jugendlichen entgegen zu kommen, extra geändert wurde. Das Jugendparlament wurde nicht mehr für drei, nur noch für zwei Jahre gewählt, damit sich keiner der jungen Menschen über einen Zeitraum hinaus verpflichten muss, der ihm unüberschaubar scheint.

Während der Kandidatur wurde 2015 die Bewerberfrist um eine Woche verlängert, es fanden sich schließlich 17 junge Leute, die kandidierten, jeder wurde auch gewählt. Vor der jetzt anstehenden Wahl und vor den Herbstferien waren Jupa-Mitglieder mit Handzetteln und kleinen Reden im Burladinger Schulzentrum von Klasse zu Klasse gezogen, hatten mit ihren Altersgenossen gesprochen und die nicht nur zur Kandidatur, sondern auch zur regen Wahlbeteiligung ermuntert.

Inzwischen stehen zwölf Namen fest. Die Wahl in diesem Monat kann also stattfinden. Denn dass das Burladinger Jugendparlament 22 Mitglieder haben muss, wenn das der ungleich größeren Universitätsstadt Tübingen 24 zählt, das scheint vielen wenig einleuchtend. Derzeit suchen die Tübinger Jugendlichen ihre Kandidaten für die Wahl im Dezember, und im Gegensatz zu Burladingen haben die Jugendlichen in der Neckarstadt eine echte Wahl. Es gibt bereits 42 Bewerber.

Inzwischen stehen zwölf Namen auf der Kandidatenliste

Eine der ersten Aufgaben des neuen Jugendgemeinderates in Burladingen wird es nach der Wahl wohl sein, sich über die Zielsetzung ihrer eigenen Institution Gedanken zu machen, Konzepte zu erstellen, ob und wie es weiter gehen soll.