Der Fideliskindergarten ist nach dem Brand ausgeräumt, nun geht es an den Aufbau. Möglicherweise wird hier sogar noch eine weitere Gruppe durch einen Anbau eingerichtet. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Ortsteile bieten freie Plätze / Betreuungszeiten "suchen in der Region ihresgleichen"

In der Kernstadt muss wohl noch eine weitere Kindergartengruppe eröffnet werden, insgesamt aber gibt es genügend Kinderbetreuungsplätze in Burladingen. Das lässt sich aus dem Bedarfsplan ablesen, der am Donnerstag im Gemeinderat präsentiert wurde.

Burladingen. Die Zahlen, die Hauptamtsleiter Michael Schäfer vorlegte, können sich sehen lassen. Die gesetzliche Verpflichtung, allen über Dreijährigen Plätzen anbieten zu können, kann die Stadt erfüllen, auch wenn die Situation in der Kernstadt "zugespitzt" sei. Mit der Minimalversorgung aber gibt sich Burladingen nicht zufrieden. Man biete hier erweiterte Öffnungszeiten an, "die in der Region ihresgleichen suchen", so Schäfer. Demnächst würden auch in Hausen die Öffnungszeiten noch ausgebaut.

Eine erstaunliche und positive Folge: Burladinger Paare haben unter diesen Bedingungen mehr Lust, Nachwuchs in die Welt zu setzen, weil sie wissen, dass weiterhin beide beruflich aktiv bleiben können. "Geburtenraten wie nach dem Krieg", verzeichnet nun etwa Gauselfingen mit derzeit sechs Kindern pro Jahr, berichtete Rudi Kanz. Andere Ortsvorsteher pflichteten bei.

Kleiner Wermutstropfen: Die Plätze sind im Stadtgebiet nicht gleich verteilt. Der Kindergarten Jahnstraße ist derzeit maximal ausgelastet, ebenso der Fideliskindergarten, der wegen des Brandes auf drei Standorte verteilt ist.

In den Ortsteilen sieht es viel besser aus, weshalb einige Kinder aus der Kernstadt bereits nach Gauselfingen oder Hausen verwiesen werden, wo es freie Plätze gibt. Für die Kernstadt-Kindergärten gibt es Wartelisten. In Melchingen sieht es derzeit sogar so aus, als ob Plätze abgebaut werden könnten. In Hausen wird das Angebot von drei auf zwei Gruppen reduziert.

"Der Kinderboom bleibt"

"Wir schauen mal, die Gruppe könnte bei Bedarf auch schnell wieder aufgemacht werden", versicherte Schäfer. Eine kleine Sondersituation gibt es in Salmendingen, wo es derzeit schwierig ist, unter Dreijährige aufzunehmen.

Der Blick in die nähere Zukunft zeige, dass "die Situation in der Kernstadt angespannt bleibt", meinte Michael Schäfer. Und das Statistische Landesamt gehe auch davon aus, dass "der Kinderboom bleibt". "Wir werden den Rechtsanspruch auf Kindergartenplätze in der Kernstadt nur erfüllen können, wenn wir neue Plätze bauen", kündigte er an. Mindestens eine Gruppe müsse zusätzlich eingerichtet werden.

Konkret geplant ist noch nichts. Überlegt wird, ob an den Fideliskindergarten, wo nun ohnehin Bauarbeiten anstehen, angebaut werden kann, ob in der Jahnstraße Erweiterungsmöglichkeiten bestehen oder ob ein dritter Kindergarten gebaut wird. "Das wäre die Maximallösung und müsste gut überlegt sein", so Michael Schäfer. Noch vor der Sommerpause wolle man hier erste Ideen präsentieren.

Bis hier eine Lösung gefunden ist, wird es dauern. "Für die Kernstadt wird es auf jeden Fall eine Durststrecke von zwei bis drei Jahren geben", kündigte der Hauptamtsleiter an.