Geburtstag: Friedemann Mutschler wird heute 70 Jahre alt / In zahlreichen Vereinen aktiv

"Man muss sich einbringen für das Allgemeinwohl. Man muss für andere da sein." Das sagt einer, der wohl mit Fug und Recht als einer der Aktivposten Burladingens gelten darf: Der Ringinger Friedemann Mutschler. Er feiert heute seinen 70. Geburtstag.

Burladingen-Ringingen. Mit seiner Frau Renate ist Friedemann Mutschler im Moment im Urlaub: "An meinem 70. Geburtstag nehme ich Reißaus. Der Trubel an solch einem Tag ist nicht meine Welt", sagt er gegenüber dem Schwarzwälder Bote.

Der rührige Ringinger ist nicht nur im Gemeinderat aktiv und bringt sich als beratendes Mitglied im Ortschaftsrat ein, in vielen Burladinger Vereinen ist er passives Mitglied, teilweise seit Jahrzehnten. Bei der Stadtkapelle Burladingen war er 18 Jahr Kassierer, die Musiker machten ihn zum Ehrenmitglied, ebenso der FC Burladingen. Ehrungen bekam Mutschler auch vom Albverein, vom Liederkranz und den Sängerfreunden.

Fünfzehn Jahre lang war er Schöffe, er nennt diese Zeit "einen wichtigen Einblick ins Leben bei Gericht" – und natürlich ist er vielen Burladingern auch noch als Leiter der Filiale der Sparkasse Burladingen im Gedächtnis.

Dass Burladingen heute zwei Seniorenheime hat, ist ebenfalls Mutschlers federführendem Einsatz zu verdanken. Er gründete im November 1990 den Förderverein Seniorenzentrum, weil er nicht länger zulassen wollte, dass alte Burladinger nach Gammertingen, Albstadt oder Hechingen ausweichen und ihre Heimatstadt verlassen müssen, wenn sie pflegebedürftig sind. Der Förderverein Seniorenzentrum sammelte annähernd 800 000 Euro und wurde im Jahr 2000 vom damaligen Landesvater Erwin Teufel als "vorbildliche kommunale Bürgeraktion" ausgezeichnet.

Mutschler gründete 1990 den Förderverein Seniorenzentrum

Es gibt den Verein noch immer, er unterstützt Aktionen und Veranstaltungen in den Seniorenheimen und für ältere Menschen. Mutschler ist immer noch Vorsitzender, ebenso bei der Antonie-und-Apollonia-Scheu-Stiftung, die sich um Menschen kümmert, die ihre Aufgaben nicht selber erledigen können und auf Hilfe im sozialen Bereich angewiesen sind. Sechs Personen sind es dort derzeit, die Friedemann Mutschler begleitet.

Geboren ist der Jubilar aber nicht auf der Schwäbischen Alb, sondern im Schwarzwald, im "Gedächtnishaus" in Lauterbach-Fohrenbühl, in fast 900 Meter Höhe. Seine Eltern hatten das Gedächtnishaus, im Eigentum des Schwarzwaldvereins und zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkrieges gebaut, bereits 1935 als gastronomischen Betrieb gepachtet. Und es wurde bis 1998 in der Familie geführt. Friedemann wuchs mit seinen beiden Brüdern also fast in der Gaststube auf und sagt heute rückblickend: "Das Elternhaus mit seinem gastronomischen Dienstleistungsbetrieb hat mich doch sehr geprägt. Für Gäste, also für Kunden und andere da zu sein, wurde wohl schon dort zu meiner Lebensauffassung."

Als Mutschler im Jahre 2006 überraschend an Leukämie erkrankte, waren es andere, die für ihn da waren. Auch nachdem er jetzt vollständig genesen ist, hat Friedemann Mutschler diesen Einsatz nicht vergessen. Er sagt: "Heute bin ich noch so vielen in Burladingen für ihre Unterstützung sehr dankbar." Allerdings bedeutete die Krankheit das vorzeitige Aus in seinem Beruf. "Dabei hätte ich gerne noch zwei bis drei Jahre weiter gemacht. Mein Beruf war für mich stets Herausforderung und Erfüllung. Ich habe ihn außerordentlich gerne gemacht. Es war ein toller Job", sagt er.

Inzwischen ist Mutschler auch gerne Großvater und freut sich, wenn seine Tochter Anja mit den beiden Enkeln regelmäßig zum Essen vorbeikommt. Er ist fit genug, noch selber im Wald sein Brennholz zu machen. "Was will man mehr?", sagt er augenzwinkernd.