Die Komiker Didi von Au und Gerald Ettwein als Soko Bempflingen im Theater Lindenhof

Von Erika Rapthel-Kieser Burladingen-Melchingen. Gerald Ettwein als Wunderle und Didi von Au als Mamfred Zickzack sind mit ihrem Programm "Die Spätzünder – SoKo Bempflingen" im Großeinsatz gegen das Zwerchfell ihres Publikums. Die Musik-Comedy der beiden erntete bei der Premiere im brechend vollen Großen Saal des Melchinger Theater Lindenhofs viel Gelächter und noch mehr Applaus.

Man nehme zwei Vollblutkomiker mit ausgesprochenem musischem Talent, fünf Gitarren und das Genre der Vorabend-Krimiserien, das sich so herrlich vergackeiern lässt. Zuerst galt es, eine Titelmelodie zu finden. Schmissig und dramatisch musste sie sein und irgendwie schmuggeln sich immer wieder die Töne von Der Alte oder James Bond dazwischen. Und dann musste ein Ort gefunden werden, in dem die beiden Kriminalisten zum Einsatz kommen. Nicht ganz einfach, denn München, Leipzig, Wismar und Stuttgart sind mit Sokos und Tatort-Teams ja schon voll besetzt. Aber Bempflingen, dem fehlt es noch an einem kriminalistischen Sonderkommando und so starten Wunderle und Mamfred ihre Ermittlungen. Denn wer als Schauspieler auf sich hält, muss einen Kommissar darstellen, sonst liest sich die Biografie nicht wirklich vollständig und die Karriere bekommt einen Knick.

Die Gags und Pointen sitzen. Die Zuschauer werden nicht nur mit Blödeleien und Sketchen gefesselt, sondern auch mit Handschellen. Nur zu dumm, dass der Mamfred die Schlüssel vergessen hat. Aber: Der Tatort wird eingekreist, die Spusi eingeschaltet, unter einem Koffer, statt undercover ermittelt und verdächtige Personen im Publikum gefragt: "Wo waren sie gestern Abend zwischen...". Das Wattestäbchen darf jeder einmal zum Mund führen, um eine astreine DNA-Probe aller Verdächtigen zu haben.

Treffsicherheit beweisen die mit Pistolen bewaffneten Bempflinger Kommissare nicht nur mit den Witzen, sondern auch beim Kartenschießen. Herz-As, immer mitten hindurch. Denn so ganz nebenbei gilt es ja für den Aufritt beim Polizeifest zu proben. Damit der Polizeipräsident zufrieden ist und man sich vor den Kollegen aus dem Ausland nicht blamiert. Und so besingt man die Alb, die Spätzle und den Suff und macht sich dabei auch über so manche Eigenheiten des schwäbischen Dialekts lustig, als "Griminalpolizischt".

Die beiden Komiker, singen, spielen und persiflieren sich durch ihr zweistündiges Programm, ernten immer wieder Szenenapplaus und laute Lacher. Den Großeinsatz gegen die Lachmuskeln dürfen sie ohne Zugabe nicht abschließen und sie bedanken sich bei Heiner Kondschak, der die Regie führt. Er hat ein ausgesprochenes Händchen für Musik-Comedy und so landen alle drei mit der "Soko" ihren jüngsten Volltreffer.