Harry Ebert für seine dritte Amtszeit verpflichtet / Statt "Doppelherz" gibt’s als Geschenk französischen Aperitif
Von Melanie Pieske
Burladingen. 16 Jahre Chef und noch kein bisschen amtsmüde – dieses Eindruck versprühte Harry Ebert am Donnerstagabend, als er offiziell für seine dritte Amtszeit verpflichtet wurde.
Eine Flasche Lillet Blanc, angeblich leicht und fruchtig, thronte in dem Geschenkkorb, den die Verwaltung zum feierlichen Anlass dem Rathauschef im Rahmen der Gemeinderatssitzung überreichte. Eigentlich sollte ja stattdessen eine Flasche "Doppelherz" darin stehen. Als der Rathauschef davon erfuhr, musste er eingreifen. "Mit 45 Jahren stehe ich doch noch voll im Saft!", erklärte er empört. "Es trifft mich mit voller Härte, wenn mir die jungen Hühner aus der Verwaltung so etwa schenken möchten." Solch einen Energieschub, den habe er gar nicht nötig.
Also weg mit dem Seniorensaft und her mit dem französischen Aperitifklassiker. "Ich habe gehört, Sie sind ein Verehrer dieses Aperitifs", verriet sein Stellvertreter Klaus Ritt, nachdem er den Rathauschef offiziell für sein Amt verpflichtete. "Sie haben 16 Jahre wertvolle Erfahrungen gesammelt", sagte er, wies aber darauf hin, dass sicher auch weiterhin spannende Aufgaben auf ihn warten.
"Ich vertraue Ihrem Gespür und sehe Sie als großen Impulsgeber", lobte Ritt die Arbeit des Bürgermeisters, der auch in den kommenden acht Jahren Burladingen voran bringen möchte. Die Schuldenreduzierung, der Tourismus und die Ärzteversorgung nannte er als vorrangige Ziele. Und noch eine weitere "Baustelle" nannte der Rathauschef: die Wahlbeteiligung. "Ich weiß, die ist nicht nur in Burladingen ein Problem. Aber diese Wahlmüdigkeit, die würde ich den Bürgern gerne austreiben", sagte er. Für seine Wiederwahl bedankte er sich, gab aber zu, dass das Ergebnis nicht "unvorhersehbar" gewesen sei.
