Tierquälerei: Ein Jäger hatte den freilaufenden Hund im Burladinger Wald aufgegriffen und nach Angaben der Besitzerin mit einer Kette an seinem Auto befestigt und durch die Straßen des Dorfes geschleift. Dem Hund geht es nach einer Not-OP wieder besser. Foto: Erika Rapthel-Kieser

"Verhalten ist in keiner Weise zu entschuldigen und zu tolerieren." Hundebesitzerin hat inzwischen Anzeige erstattet.

Burladingen - In der Diskussion um den brutalen Vorfall um Golden Retriever "Jazz" melden sich nun auch der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Landesjagdverband zu Wort. Der Hund soll am Samstag von einem Jäger in Burladingen hinter dessen Auto fast zu Tode geschleift worden sein, nachdem der das Tier streunend im Wald gefunden hatte.

Die beiden Verbände bezeichnen den Vorfall in einer gestern veröffentlichten Stellungnahme als "unfassbar". Landesjägermeister Jörg Friedmann und DJV-Präsident Hartwig Fischer sind geschockt: "Sofern sich der Sachverhalt bestätigt, ist das Verhalten in keiner Weise zu entschuldigen, geschweige denn zu tolerieren!" Die zuständige Behörde werde dem Jäger den Jagdschein entziehen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.

Immer wieder würden Erholungssuchende und Jäger melden, dass frei laufende Hunde Konflikte verursachen. Nicht jeder Hundehalter sei sich im Klaren, dass unbeaufsichtigte Hunde eine Gefahr für Wildtiere darstellen können. "Trotzdem müssen wir stets höflich bleiben in dem Bewusstsein, dass wir Jäger keine Ordnungshüter sind, sondern Naturnutzer wie alle anderen auch." Friedmann und Fischer weiter: "Personen, die in bestimmten Tierarten nur Schädlinge sehen oder Tiere quälen, haben in unseren Reihen nichts verloren!"

Polizeisprecher Lambert Maute bestätigte gestern, dass die Hundebesitzerin inzwischen Anzeige erstattet hat. "Die Ermittlungen laufen und die Kollegen vor Ort vernehmen momentan die Zeugen." Indessen habe auch die Familie des Jägers die Polizei verständigt, weil sie am Telefon von aufgebrachten Tierfreunden bedroht worden sei. Maute ruft ausdrücklich zur Besonnenheit auf. "Leute, die überreagieren und andere bedrohen, machen sich damit selbst strafbar."