Eine Besonderheit auf dem Heufeld zwischen Ringingen und Salmendingen ist der Märzenbrunnen. Der kleine See erscheint bei der Schneeschmelze im Frühjahr unter dem Kornbühl und verschwindet dann wieder nach wenigen Wochen. Ein sehr seltenes Ereignis ist das Erscheinen des temporären Sees nach Starkregen im Sommer. Die Aufnahme von Helmut Unmuth stammt aus dem Sommer 2002. Foto: sb

Zwei Ringinger zeigen ihre Funde in Sonderausstellung im Werkforum Dotternhausen. Gesteine aus der Region.

Burladingen-Ringingen - Die Alb ist seit Jahrhunderten Anziehungspunkt für Liebhaber der Geologie. So wundert es nicht, dass in vielen Orten Fossiliensammler und Hobbygeologen zuhause sind. In der Ortschaft Ringingen sind es sogar zwei: Helmut Unmuth und Markus Pfister.

Die beiden Ringinger Helmut Unmuth und Markus Pfister haben mit viel Fleiß über Jahrzehnte umfangreiche Sammlungen von Fossilien und Gesteinen ihrer Heimat zusammengetragen.

Die geübten Augen der Ringinger Fossiliensammler haben eine Vielzahl beachtenswerter Fossilien der Jurazeit sowie interessante und schöne Gesteine als Zeugnisse der regionalen Naturgeschichte zu Tage gefördert.

Ein repräsentatives Spektrum ihrer Funde zeigen die beiden Sammler nun bis Mitte März in der Sonderausstellung "Geologische Besonderheiten rund um den Kornbühl" im Werkforum der Firma Holcim in Dotternhausen. Die Ausstellung läuft innerhalb der Reihe "Sammler stellen sich vor". Mit dieser Ausstellungsreihe soll Fossiliensammlern eine Plattform geboten werden, ihre Stücke und ihr Fachwissen im Werkforum zu präsentieren.

Das Wissen regionaler Sammler nutzte auch schon Friedrich August Quenstedt (1809-1889), der Begründer des Geologisch-Paläontologischen Instituts in Tübingen. Bei seinen Forschungsexkursionen waren es damals schon die Fossiliensammler, die ihm wertvolle Hinweise und auch das ein oder andere Fundstück lieferten, womit er dann seine Gliederung der Juraschichten des Albgebirges erarbeiten konnte. Auch die Alb rund um den Kornbühl bei Salmendingen und Ringingen waren gern besuchte Exkursionsziele des Tübinger Professors.

Ausstellung noch bis März zu sehen

Die Gegend kann deshalb zu den klassischen Fundgebieten für Fossilien der Schwäbischen Alb gerechnet werden. Der Kornbühl mit der Salmendinger Kapelle ist ein markanter Zeugenberg der Westalb. Schon seit langer Zeit werden die geologischen Besonderheiten der Gegend um Salmendingen, Ringingen und Melchingen erforscht. Es gibt viel Interessantes zu entdecken: Märzenbrunnen, Höhlen und Glassteine, Bohnerze und Fossilien.

Bohnerze sind kleine, kugelige Eisenerzaggregate. Die Bohnerze wurden bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in der Gegend um den Kornbühl zur Eisengewinnung abgebaut. Das Erz bildete sich als Verwitterungsprodukt der Jurakalke bei tropischen Klimaverhältnissen vor etwa 50 Millionen Jahren in der Zeit des Alttertiärs. Die Bohnerze können auch heute noch um den Kornbühl aufgelesen werden. Beim Erzabbau suchten die Bergwerker früherer Jahrhunderte alte Gangsysteme und verfüllte Höhlen auf. An den Wänden der aufgeschürften Höhlen fanden die Arbeiter auch schneeweiße Kalzitkristalle, die sagenhaften Glassteine, die die Salmendinger früher zur Verzierung um die Gräber auf dem Friedhof legten.

Die Ausstellung "Geologische Besonderheiten rund um den Kornbühl" ist noch bis 12. März im Fossilienmuseum zu sehen. Begleitend gibt es einen Vortrag von Norbert Wannenmacher mit anschließendem geführtem Rundgang am Donnerstag, 5. März, um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Helmut Unmuth sammelt bereits seit ungefähr 30 Jahren Fossilien in der Umgebung von Ringingen. Im Zuge seiner heimatgeschichtlichen Forschungen konnte er sich ein umfangreiches Wissen über die Erdgeschichte der Region aneignen. Jurafossilien und insbesondere der Weiße Jura um den Kornbühl bilden einen Schwerpunkt seiner geologischen Sammlung.

Markus Pfister ist schon mit 13 Jahren auf die Fossiliensuche gegangen. Seither hat er eine bedeutende Sammlung von Fossilien der Zollernalb und aus dem Weißen Jura um Ringingen zusammengetragen. Aus seinem Sammlungsbestand hat er eine Wand mit Gesteinen und Ammoniten aus der Gegend um den Kornbühl gestaltet, die im Hofladen von Bio-Pfister bei Killer ausgestellt ist.