:Mit der Weihnachtsgeschichte überraschten Gesangverein und Musikverein die Besucher des Weihnachtskonzertes. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Chor und Musikverein glänzen / Besucher völlig hingerissen von Darbietungen

Es war absolut ergreifend und hatte viel Symbolcharakter: das 16. Weihnachtskonzert des gemischten Chors Harmonie Gauselfingen gemeinsam mit dem Musikverein Gauselfingen am Sonntagabend in der St.-Peter-und-Paul-Kirche.

Burladingen-Gauselfingen. Sehr viele Besucher waren am Abend des dritten Advents in die große Kirche gekommen, denn jedes Jahr erlebt man dort ein sehr schönes und stimmungsvolles Konzert. Doch dieses Mal sollte "alles ein bisschen anders" sein, wie Silvia Entress, eine der beiden Vorsitzenden des Chors, bei der Begrüßung erläuterte. Mit diesen Veränderungen wolle man den Besuchern eine besondere Freude bereiten und sie aus Alltag, Stress und Sorgen holen. Und genau das ist den beiden Gauselfinger Vereinen gelungen. Das scheinbare Wagnis wurde von Erfolg gekrönt, die Zuhörer waren nicht erst am Ende völlig hingerissen.

Die Weihnachtsgeschichte wurde auf besondere Weise präsentiert. Dabei las Gerlinde Hauser immer wieder Passagen aus dem Lukasevangelium, und dann wurde ein passendes Lied und eine Melodie ausgewählt. Ob "Tochter Zion", "Kommet ihr Hirten", "Zu Bethlehem geboren" oder "Stille Nacht" – es war einfach ergreifend.

Von beiden Seiten des Kirchenraums zogen zunächst Sänger und Musiker mit Kerzen in die dunkle Kirche ein und nahmen ihren Platz im Altarraum ein. Es sollte auch zwischendurch keine Platzwechsel geben, so dass der Hörgenuss ungestört war. Engelsgleich eröffneten sechs Mädchen des Kinderchors das besondere Konzert mit "Es ist Advent, die himmlische Zeit". Rührend, wie die Mädchen die Weihnachtsgeschichte eröffneten und gleich darauf dreisprachig mit "Feliz Navidad" die Freude über die Geburt Jesu ausdrückten. Stürmischer Applaus war den Jüngsten sicher.

Doch fortan sollten die Darbietungen von Applaus ungestört eine besinnliche Stimmung in das Gotteshaus zaubern. Gerlinde Hauser kündigte ein "unscheinbares Ereignis" an, als Gott "unter armseligen Umständen" Mensch geworden ist. Und schon las sie die allseits bekannten Bibelworte: "Es begab sich aber zu der Zeit…". Und so erzählten die Akteure – mal wörtlich, mal gesanglich, mal musikalisch – die Weihnachtsgeschichte. Unter der Leitung von Michael Eisele stimmte der Chor Weihnachtslieder an, und dann wieder leitete Joachim Gugel seine Musiker bei weihnachtlichen Weisen an. Es war ein herrliches Wechselspiel, das im Lied "Stille Nacht" seinen Höhepunkt fand. Der Heiland war geboren. Hier wechselten sich die beiden Vereine strophenweise ab. Wunderbar, wie sehr Sänger und Musiker harmonierten. Traditionsgemäß durften alle Anwesenden zum Schluss in "O du fröhliche" miteinstimmen.

Doch dieses Mal sollte man anschließend nicht in alle Richtungen auseinandergehen. Othmar Schneider lud alle dazu ein, im unter der Kirche liegenden Pfarrsaal noch bei Getränken und Würsten einige Zeit zu verweilen. Den Weg dahin säumten wärmende Feuerstellen. Viele Besucher gaben sich noch ein Stelldichein. Kaum jemand trat seinen Heimweg sofort an. Hier konnte die gehörte Geschichte noch nachwirken.