Am Wochenende haben die Burladinger Nautle ihr Fasnetsspiel schon einmal in Wolfach vorgeführt. Am 31. Januar geht es dann in Burladingen zur Sache. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder-Bote

Festschrift und Ausstellung zum zehnten Jubiläum des Burladinger Fasnetsspiels / Besuch in Wolfach

Von Hubert Pfister

Burladingen. Die Narrenzunft Nautle steckt voll in den Vorbereitungen ihres zehnten Fasnetsspiels. Am Wochenende gab es schon mal eine Vorpremiere in Wolfach, das Publikum dort war begeistert. Am Samstag, 31. Januar, wird das Fasnetsspiel dann in Burladingen aufgeführt.

Anlässlich des zehntes Fasnetsspiels nach seiner Wiederbelebung läuft derzeit eine Ausstellung in der Burladinger Volksbank. Darin wird die gesamte, weit über hundertjährige Tradition des Fasnetsspiels beleuchtet.

Am Samstag, 31. Januar, wird mit "Michel auf dem Standesamt" erstmals ein Stück aus der Feder des Burladingers Josef Klaiber gespielt, der von 1922 bis 1928 die Fasnetsspiele in Burladingen leitete.

Bereits am Morgen des Spieltages ab neun Uhr werden um die 200 Akteure in 13 Gruppen durch die Burladinger Straßen ziehen. Die "Hauzeglader" laden dabei gemeinsam mit den Kassenbuben und Musikanten zum Fasnetsspiel ein. Als Kassenbuben sind unter anderem drei Landtagsabgeordnete und ein Bundestagsabgeordneter sowie Bürgermeister Harry Ebert unterwegs.

Um 15 Uhr wird auf dem Wagen unter freiem Himmel das Fasnetsspiel aufgeführt.

Nach dem Fasnetsspiel wird dann traditionell die Hauzegscheke in Form von Speck und Eiern an die Besucher ausgeteilt. In der Zunftstube und ihrem Zeltanbau sowie in den zahlreichen Besenwirtschaften wird danach bis in die Nacht hinein gefeiert.

Zur zehnten Aufführung hat die Narrenzunft Nautle außerdem eigens eine Festschrift herausgegeben. Die Festschrift spiegelt auf 72 Seiten die gesamte Fasnetsspielgeschichte wieder. Die Festschrift ist in der Volksbank Hohenzollern in Burladingen sowie bei allen Fasnetsspielern und Zunfträten zum Preis von drei Euro zu bekommen. Zusammengestellt wurde sie von Hubert Pfister und gestaltet von Wolfgang Bastian.

Über 30, teilweise unveröffentlichte alte Fotos und über 80 Schnappschüsse der neueren Geschichte sind darin zu sehen. Berichte, Interviews, Meinungen und vieles mehr. Aber auch allerlei zum Schmunzeln.

Auf der Rückseite der Festschrift ist der neue Fasnetsspielwalzer abgedruckt. Komponiert wurde er von Johannes Heinzelmann, dem Fanfarenzugleiter und Enkel von Konrad Gaiser, der einst den Narrenmarsch komponierte.

Vorpremiere findet in Wolfach statt

Am Wochenende haben die Nautle den Ernstfall schon einmal geprobt: Da weilte die Burladinger Narrenzunft bei den Festspieltagen in Wolfach anlässlich des dortigen 200. Jubiläums der Zunft. Am Samstag um die Mittagszeit machte sich der Bus mit Hochzeitsladern, Kassenbuben, Fasnetsspielern und der Salmendinger Lumpenkapelle auf den Weg nach Wolfach. Dort angekommen bezogen die meisten der Teilnehmer in der Turnhalle das Massenquartier, ehe Gräfin Udelhild im Beisein des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann die Festspiele eröffnete.

Nachdem die Narrenzunft Schömberg ihre Polonäse aufgeführt hatte war auf der Hauptbühne am Rathaus die Narrenzunft Nautle Burladingen mit dem Fasnetsspiel an der Reihe. "Wia dahoim" sollte alles ablaufen, und so zog man mit Salmendinger LuKa, Kassenbuben und Hauzegladern zur Bühne. Zunftmeister Josef Entreß erläuterte den mittlerweile zahlreich herbeigeströmten Narren die Besonderheiten des Fasnetsspiels. Läufer Johannes Leibold hatte seinen Läuferspruch für die Festspiele mit Wolfacher Lokalkolorit angereichert und kam prächtig an. Das Stück sorgte beim Publikum für viele Lacher. Natürlich ließen es sich die Narren nicht nehmen die erste Nachtaufführung der "Altweibermühle" der Freien Narrenzunft Wolfach zu begutachten und waren ihrerseits begeistert.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des großen Festzugs mit 20 Zünften. Während die Fasnetsspieler zusammen mit den Kollegen aus Kißlegg und Staufen ganz vorne im Narrenwurm liefen, durften sich die mittlerweile hinzugekommenen Zunfträte, Fanfarenzügler, Nautle und Buchhaldenbutzen weiter hinten einreihen.