Pfarrer Christoph Dinkelacker und Kirchenpflegerin Ursula Hipp überreichen an Gabriele Wiedmann (rechts) sowie Olga und Nikolaus Konrad (links) Geschenkkörbe. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Gabriele Wiedmann und Ehepaar Konrad sind seit zwei Jahrzehnten im Dienst der Kirche

Burladingen . Für 20 Jahre im Dienste der Evangelischen Kirchengemeinde Burladingen wurden vergangenen Sonntag gleich zwei Mesnerinnen und ein Hausmeister ausgezeichnet. "Ein Mesneramt zu übernehmen, das bedeutet, dass man Gottesdienste vorbereitet und begleitet, eine Atmosphäre schafft, in der sich die Gottesdienstbesucher wohlfühlen", zollte Pfarrer Christoph Dinkelacker den drei Arbeitsjubilaren Gabriele Wiedmann sowie Olga und Nikolaus Konrad großes Lob.

Es war im Jahr 1997, als Uwe und Gabriele Wiedmann ihre zweite Tochter Alice in der schönen kleinen Kirche in Gauselfingen taufen lassen wollten. Das war allerdings nicht möglich, wie der damalige Pfarrer Friedrich Hitziger nüchtern feststellte, denn damals gab es keinen Mesner.

Falls die junge Mutter die Kirche allerdings selbst putzen und herrichten wollte, dann könne man die kleine Alice in Gauselfingen, dem Wohnort der Wiedmanns, taufen. Gesagt, getan. Aus der einmaligen Sache wurde eine Anstellung mit geringfügigem Auftrag ab 1. Mai 1997.

Freude am Blumenschmuck

"Ich singe sehr gerne und aus tiefstem Herzen", bekennt Gabriele Wiedmann, die immer strahlt, wenn sie die Gottesdienstbesucher in Gauselfingen begrüßen kann. Das Dekorieren und Bereiten des Blumenschmucks liegt der Künstlerin ganz besonders. Sie erinnert sich noch gut an die ersten Jahre mit den beiden kleinen Kindern.

Schwere Arbeiten kann Gabriele Wiedmann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Da muss dann ihr Mann Uwe beim Rasenmähen und Christbaumschmücken ran. Auch die inzwischen erwachsenen Töchter helfen der Mutter gerne.

Die Glocken läuten, die Kerzen richten, die Kirche putzen. Das alles machen seit dem 1. Mai 1997 auch die Eheleute Olga und Nikolaus Konrad in der Burladinger Versöhnungskirche. Als fleißige Kirchgängerin wurde auch Olga Konrad vor 20 Jahren von Pfarrer Hitziger angesprochen, ob sie nicht das Mesneramt in Burladingen übernehmen möchte. Doch alleine wollte sie, die bis heute noch bei Trigema arbeitet, diese Aufgabe nicht stemmen.

Also holte man noch ihren Ehemann Nikolaus mit ins Boot. Schließlich galt es unter anderem, die große Rasenfläche zu mähen und bis vor wenigen Jahren auch noch den Winterdienst zu übernehmen, der inzwischen ausgelagert wurde.

Zum Start ins neue kirchliche Amt haben die Konrads dann auch gleich die Blautanne gepflanzt, die bis heute noch vor der Kirche wächst. Dass die Fenster in der Kirche und auch im Gemeindesaal sehr schwierig zu putzen seien, da man sie nicht öffnen kann, merkte Pfarrer Dinkelacker bei seinem Dank an. "Ich kenne jede Ecke in der Kirche, denn sie ist wie mein zweites Zuhause", sagt Olga Konrad lachend. Und etwas trauriger fügt sie hinzu: "Ich habe in diesen 20 Jahren viele Menschen kommen und auch gehen sehen."

Viel zu selten lobe man die Mesner für ihren wertvollen Dienst, bekannte Pfarrer Dinkelacker und überreichte Gabriele Wiedmann beim Gottesdienst in Gauselfingen sowie Olga und Nikolaus Konrad beim Gottesdienst in Burladingen einen Geschenkkorb als Zeichen des Dankes.