Die Bürger wollen nicht nachgeben, weitere öffentlichkeitswirksame Protestaktionen wie die Montagsdemo (Bild) sollen folgen. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Ortschaftsrat in Killer denkt über weitere öffentlichkeitswirksame Demonstrationen nach

Von Erika Rapthel-Kieser

Die Einwohner von Killer wollen nicht nachlassen: Sie wehren sich weiter gegen das Verkehrschaos in ihrer Ortsmitte. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftrates beschlossen die Bürgervertreter rund um Ortsvorsteher Josef Pfister weitere Protestaktionen.

Burladingen-Killer. Die Diskussion um die Umleitung und den Effekt der jüngsten Demonstration nahm breiten Raum in der Sitzung ein. Die frühe Montags-Demo war, was die Teilnahme der Bürger angehe, ein voller Erfolg. "Die fahren rücksichtslos und wir haben jetzt mal rücksichtslos gesperrt", kommentierte Pfister. "Aber es interessiert keinen", stellte der Rathauschef resigniert fest.

Keine Behörde habe sich daraufhin bei ihm gemeldet, musste er auf Nachfrage eines seiner Räte bekennen und berichtete von den schlaflosen Nächten, die ihm die Sorge um die Schulkinder und Anlieger bereitet. Der Ortsvorsteher fürchtet, dass einer seiner Bürger oder ein Schulkind, bei dem Verkehrschaos im wahrsten Wortsinne unter die Räder kommen könnte.

Ein "Armutszeugnis für die Gesellschaft" sei es, dass die Schulkinder oft minutenlang am Straßenrand stehen, Handzeichen geben und keiner anhalte und sie überqueren lasse. Einig waren sich deshalb alle Ortschaftsräte, dass sie mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen nicht nachlassen wollen. Beim nächsten Mal, so kündigte Pfister an, werden auch der Rundfunk und möglicherweise ein Kamerateam der Abendschau vor Ort sein, um den Bürgerprotest festzuhalten und landesweit auszustrahlen.

Plakate und Spruchbänder

Bis dahin habe man Zeit Plakate und Spruchbänder zu fertigen und noch weitere Teilnehmer zu mobilisieren. Geplant ist nicht nur eine weitere Demonstration, sondern eventuell auch ein ganztägiges Blockadefest, bei dem der Platz und die Straße vor dem Rathaus komplett abgesperrt werden sollen. Sollten die Bürger damit kein Gehör finden, bleibt als allerletzte Maßnahme, dass sich einige zusammenfinden und ein paar Stunden zur Hauptverkehrszeit die Autonummern der Verkehrssünder aufschreiben und sie beim Landratsamt gesammelt einreichen. "Und wenn die dann nicht bearbeitet werden, gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde", machte Pfister seinem Ärger Luft.

Der Rathauschef will auch dafür sorgen, dass der Geschwindigkeitsmesswagen wieder einige Male in der Kirchweiler- und Unterdorfstraße kontrolliert. Unverständnis äußerten die Räte darüber, dass es nicht viel öfter Bußgeldbescheide für die widerrechtlichen Durchfahrer gebe. Vom Regierungspräsidium fühlen sich die Bürger von Killer jedenfalls im Stich gelassen. Auf totales Unverständnis stößt, dass die Straßen-Baumaßnahme in Starzeln für das nächste Jahr geplant ist, es dann wieder eine Umleitung und Absperrung geben soll. Die Anwohner des Killertals fürchten, dass es dann wieder die gleichen Verhältnisse in der Ortsmitte gibt.

Dass es zeitgleich auch in Burladingen eine Umleitung für die Umleitung gebe, wertete Pfister als absoluten Planungswitz. Er werde, so kündigte der Rathauschef an, beim Verkehrsministerium anrufen und die Einrichtung einer Koordinationsstelle für Baumaßnahmen anregen. Viel Unmut und Ärger in der Bevölkerung könne dadurch vermieden werden.